Warum ein Lieferkettengesetz?

Das Lieferkettengesetz ist die Antwort auf brennende Fabriken, zerstörte Regenwälder und ausbeuterische Kinderarbeit. Denn daran sind auch deutsche Unternehmen beteiligt. Sie verletzen immer wieder grundlegende Menschenrechte und Umweltstandards in ihren globalen Lieferketten.

Was ist das Lieferkettengesetz?

Das neue Lieferkettengesetz tritt im Januar 2023 in Kraft. Mit dem neuen Gesetz müssen Unternehmen erstmals darauf achten, dass entlang ihrer internationalen Lieferketten keine menschenrechtlichen Standards verletzt werden. Es ist ein Erfolg, aber noch lange nicht perfekt – denn es gilt nur für wenige Unternehmen und hat einige Lücken.

Wir werden die Umsetzung des Lieferkettengesetzes kritisch begleiten und die neuen Möglichkeiten des Gesetzes nutzen. Wir prüfen bereits jetzt, wie Betroffene ab 2023 mehr Rechtsschutz erhalten können.

Farmarbeiter*innen stehen unter Weinreben und pflücken den Wein
Farmarbeiter*innen bei der Weinernte in Südafrika: Unsere Partnerorganisation vor Ort setzt sich seit Jahren für die Stärkung und Umsetzung ihrer Rechte ein.

Beispiel Tee- und Weinanbau

Auf den Teeplantagen in Assam (Indien) und im Weinanbau am Nord- und Westkap (Südafrika) arbeiten die Beschäftigten größtenteils in ausbeuterischen Verhältnissen. Arbeits- und Menschenrechte werden kaum eingehalten. Wirtschaftlich sind die Beschäftigten im Agrarsektor oft sehr stark abhängig von den Farm- und Plantagenbesitzern und dem Management: Ihr Wohnraum, der Zugang zu Grunddienstleistungen sowie ihr Einkommen hängen von ihrem Arbeitsplatz ab. Verlieren sie ihren Job, finden sie in den zumeist entlegenen Regionen kaum eine Alternative. Durch den Gebrauch von Pestiziden sind die Arbeiter*innen außerdem gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.

Bisher fühlten sich deutsche Unternehmen dafür nicht verantwortlich. Das neue Lieferkettengesetz wird das in Zukunft ändern. Mit unseren Partnerorganisationen vor Ort informieren wir die Arbeiter*innen bereits jetzt über ihre Rechte und wie sie diese durchsetzen können.

Nächste Station: Europäisches Lieferkettengesetz

Auch auf europäischer Ebene ist ein Lieferkettengesetz geplant. Und auch hier werden Wirtschaftsverbände versuchen, eine europäische Regelung zu verhindern oder wenigstens zu verwässern. Wir werden wieder einen langen Atem brauchen, um ans Ziel zu kommen.

Unterstützen Sie jetzt mit Ihrer Spende die Arbeiter*innen bei der Durchsetzung ihrer Rechte.

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