Lokale Akteure – Hilfsorganisationen, aber auch die örtlichen Katastrophenschutzbehörden – sind an Ort und Stelle, noch bevor die internationalen Helferinnen und Helfer ein Krisengebiet erreichen. Wenn die internationale Hilfe angelaufen ist, sind es wiederum lokale Akteure, die als Partner internationaler Organisationen einen Großteil der konkreten Hilfsmaßnahmen umsetzen. Und lokale Organisationen bleiben vor Ort, wenn nach dem Ende eines Hilfseinsatzes die meisten internationalen Akteure wieder abziehen.
Lokale Organisationen haben somit eine große Bedeutung, weil sie langfristig im betroffenen Land engagiert sind. Sie kennen Land und Leute, sie sind ein Teil davon und werden von der Bevölkerung akzeptiert. In bestimmten Gebieten sind lokale Organisationen die einzigen Akteure, die überhaupt direkt vor Ort arbeiten können.
In der internationalen Nothilfe wird ihre Wichtigkeit häufig unterschätzt, und sie werden insgesamt zu wenig gefördert. Sie erhalten nicht genug organisatorische und finanzielle Unterstützung, um ihre Kapazitäten, ihr Wissen und ihre Erfahrungen auszubauen oder Gelder zu beantragen.
Die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern in der Nothilfe und die Stärkung ihrer entsprechenden Kapazitäten ist für Oxfam ein zentrales Anliegen. Denn sie sind die wahren Experten vor Ort und unentbehrlich, um in Notsituationen schnell zu reagieren und Krisen zu bewältigen.
Im Folgenden stellen wir einige lokale Akteure und ihre Arbeit vor.
„Die Menschen wissen, was zu tun ist, und das wird Leben retten.”
Claudia Sales ist Spezialistin für Katastrophenprävention im Gesundheitsamt in Lima, Peru.
Über ihre Arbeit berichtet sie: „Oxfam ist einer der wichtigsten Unterstützer bei der Gründung und Entwicklung des Wasser- und Abwasser-Komitees in Lima sowie bei der Erarbeitung unseres Notfallplans für den Wasserbereich. Oxfam hat Schulungen organisiert und lokale Behördenvertreter ermutigt, auch daran teilzunehmen. Jetzt verfügen wir über die nötige Struktur, um bei einer Katastrophe schnell zu reagieren. Die Menschen wissen, was zu tun ist, und das wird Leben retten.”
„Oxfam glaubt an den Aufbau von lokaler Kapazität.“
Karen Ramirez ist Programm-Managerin bei Oxfams Partnerorganisation PRO-VIDA und setzt sich in El Savador für das Recht auf Wasser ein.
„Die klassische Nothilfe trägt nicht zur Stärkung der Gemeinden oder lokaler Organisationen bei. Sie kann uns sogar schwächen und abhängig machen. Was wir stattdessen viel mehr brauchen, ist eine Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, die es Ländern wie El Salvador ermöglicht, Notsituationen aus eigenen Kräften zu meistern.“
„Oxfam glaubt an den Aufbau von lokaler Kapazität. Anstatt externe Fachleute ins Boot zu holen, die Dinge für uns erledigen, hat Oxfam uns darin geschult, Probleme selbst zu lösen, und dieses Wissen teilen wir auch mit anderen Organisationen.“