Hier geht es zum aktuellen Supermarkt-Check 2022.
Weltweit nimmt die Ungleichheit in der Wirtschaft drastische Ausmaße an – auch im Landwirtschafts- und Nahrungsmittelsektor: Supermarktketten dominieren die Märkte. Sie diktieren Lieferanten die Preise und streichen riesige Gewinne ein. Oftmals reichen die Löhne und Einkommen der Arbeiter/innen, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern nicht einmal aus, um ihr Existenzminimum zu decken – also das, was sie für Essen, ein Dach über dem Kopf, Arztbesuche und nötige Rücklagen brauchen. Hinzu kommen Gewalt, Diskriminierung, Pestizideinsatz und Zwangsarbeit.
Aufdeckung von Missständen in Supermarkt-Lieferketten
Oxfams neuer Bericht „Die Zeit ist reif“ hat zahlreiche Beispiele für Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen in den Lieferketten der Supermärkte aufgedeckt.
Der Bericht zeigt jedoch auch, dass Ungleichheit und Ausbeutung im Lebensmittelsektor gestoppt werden können. Vor allem Supermärkte müssen handeln. Sie sollten ihre starke Marktposition dazu nutzen, um den Missständen ein Ende zu setzen. Stattdessen wälzen Supermärkte Kosten auf ihre Lieferanten ab und drücken die Preise. So machen sie eine sozial gerechte und nachhaltige Lebensmittelproduktion nahezu unmöglich.
Deutsche Supermärkte schneiden miserabel ab
- Transparenz und Rechenschaftspflicht
- Schutz der Rechte von Arbeiter/innen
- Umgang mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern
- Schutz vor Gewalt gegen und Ausbeutung von Frauen
Die Untersuchung zeichnet ein klares Bild: Die „big four“ der deutschen Ketten (Aldi, Edeka, Lidl und Rewe) schneiden im Vergleich zu anderen Supermärkten mit am schlechtesten ab. Während Supermärkte aus Großbritannien und den USA teilweise zweistellige Prozentzahlen erreichten, wurden die deutschen Supermärkte in jeder Kategorie mit null bis acht Prozent der Gesamtpunktzahl bewertet. Bei speziellen Schutzmaßnahmen für Frauen konnte keine der deutschen Ketten Punkte erzielen, beim Schutz von Arbeiter/innen lag die höchste Bewertung bei zwei Prozent.
Supermärkte müssen handeln
Die aufgedeckten Missstände und das schockierende Ergebnis des Supermarkt-Checks zeigen, dass Supermärkte ihre Geschäftspolitik grundlegend ändern müssen. Denn eins steht fest: Wirtschaftliche Ausbeutung, Armut und menschliches Leid dürfen keine Zutaten unserer Lebensmittel in Supermarktregalen sein. Die Menschen, die das Essen produzieren, das in unseren Einkaufstüten landet, müssen fair bezahlt, ihre Gesundheit geschützt und ihre Rechte geachtet werden. Deshalb müssen wir Druck machen! Helfen Sie uns, Supermärkte zum Handeln zu bewegen und fragen Sie nach!
Weitere Informationen
- Download Oxfam Supermarkt-Check (global)
- Download Oxfam Supermarkt-Check (national)
- Hier findet Sie aufgeschlüsselt, wofür die Supermärkte im Einzelnen Punkte erhalten haben: Punktevergabe Supermarkt-Check
- Ausführlichere Informationen zu unserem Supermarkt-Check finden Sie im Bericht „Die Zeit ist reif“.
- Den Bericht können Sie auch in der englischen Originalfassung herunterladen: Bericht (englisch): Ripe for Change: Ending human suffering in supermarket supply chains
- Erläuterungen zur Datengrundlage und zu den Berechnungsmethoden finden Sie hier: Methodology note (englisch)
- Französische Zusammenfassung des Berichts
- Spanische Zusammenfassung des Berichts