Hungerkrise im Sudan

Die neuesten Analysen zur Ernährungssituation im Sudan zeigen, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung von kritischer Ernährungsunsicherheit betroffen ist. Nie zuvor waren mehr Menschen im Sudan von einer Hungersnot bedroht. In 10 der insgesamt 18 Regionen des Landes haben die Menschen nicht genug zu essen.

Vertreibungskrise  

Der Krieg im Sudan, der nun schon 16 Monate andauert, hat Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen und damit die weltweit größte Vertreibungskrise ausgelöst. Die Lage im Sudan hat massive Auswirkungen auf die gesamte Region: Neben geschätzt 7,3 Millionen Menschen, die innerhalb des Sudan fliehen mussten, sind bislang mehr als zwei Millionen über die Grenze in Nachbarländer wie den Tschad, den Südsudan, Äthiopien und die Zentralafrikanische Republik (ZAR) geflohen. Die Zahl der Geflüchteten steigt weiter rasant an: täglich kommen tausende Menschen über die Grenzen.

Oxfam ist im Sudan selbst nicht tätig, unterstützt aber Geflüchtete und Rückkehrer*innen im Südsudan und im Tschad, die dringend auf Nahrungsmittel, Wasser und Dinge des täglichen Bedarfs angewiesen sind.

Es werden dringend zusätzliche Mittel gebraucht, um die erforderliche Nothilfe leisten zu können. 

Südsudan

In Renk, an der Grenze zwischen Südsudan und Sudan, versorgt Oxfam über 70.000 Menschen in den Transitzentren

  • mit sauberem Wasser,
  • sanitären Anlagen,
  • Bargeldhilfen
  • und Nahrungsmitteln.

Die Lage im Südsudan ist besonders prekär, denn auch ohne den zusätzlichen Bedarf an Nothilfe, den die Geflüchteten ins Land bringen, war der Südsudan bereits mit einer der schlimmsten humanitären Krisensituationen konfrontiert: Mehr als 7 Millionen Menschen im Land hungern. Die Transitzentren in Renk sind bereits stark überfüllt; hier leben bereits fünfmal so viele Menschen wie die Kapazitäten der Zentren es eigentlich hergeben und es kommen täglich neue Menschen an, die dringend auf Hilfe angewiesen sind.

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Wir haben in Renk mit Geflüchteten und Rückkehrer*innen gesprochen, um zu erfahren, wie sich ihr Leben nach dem Krieg verändert hat, mit welchen Herausforderungen sie im Lager konfrontiert sind und welche Hoffnungen sie haben, in ihr Heimatland zurückzukehren.

Die 40-Jährige Saud Yosif Idris Mahmou berichtet nach ihrer Ankunft im Transitzentrum in Renk von den Erlebnissen vor ihrer Flucht in den Südsudan.

Eine Frau hat ihre Kinder im Arm. Sie lächeln sich an.
Saud Yosif Idris Mahmou, 40, und ihre Kinder Asia* und Hassan* in ihrer Unterkunft im Transitzentrum in Renk. Die Familie ist vor dem Konflikt im Sudan geflohen.
Ich musste wegen der Bomben unter dem Bett schlafen. Der Lärm der Kugeln und Bomben war zu laut und hat mir viel Angst gemacht.
Saud Yosif Idris Mahmou

Auch Zinab Alzaki Mohammed wurde vertrieben und erzählt, dass sie keine andere Wahl hatte, außer zu fliehen, da der Krieg weiter anhält

 
Eine Frau scheut in die KAmera. Auf dem Kopf trägt sie einen Wassereimer mit der Aufschrift Oxfam.
Die 20-jährige Zinab Alzaki Mohammed Alnur, ein vom Krieg vertriebener sudanesischer Frau, trägt einen Eimer mit Wasser. Sie hat Zuflucht im Transitzentrum in Renk gefunden.
Ich bin sehr froh, dass Oxfam mir hilft. Nach Monaten ist dies das erste Mal, dass ich irgendwelche Leistungen erhalte. Ich weiß ihre Hilfe zu schätzen. Wir hatten keine andere Wahl, als hierher nach Renk zu kommen. Wir dachten, der Krieg würde nur noch ein paar Monate dauern, aber er dauert immer noch an.
Zinab Alzaki Mohammed

Tschad

Im Tschad versorgen die Teams von Oxfam gemeinsam mit der tschadischen Partnerorganisation SHAKAL ebenfalls Geflüchtete und Rückkehrer*innen im Grenzgebiet zum Sudan, zum Beispiel in den Notunterkünften des Camps für Geflüchtete in der Kleinstadt Farchana. SHAKAL und Oxfam verteilen hier Bargeldhilfen, damit sich die Menschen selbst mit dem nötigsten versorgen können. Zudem stellt Oxfam sauberes Wasser bereit und setzt sich für den Schutz der geflüchteten Menschen ein.

Oxfam ist der führende WASH-Partner (Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene) und unterstützt Tausende von Geflüchteten. Damit wir die Arbeit, bei der sich zuspitzenden Krise, aufrechterhalten können, sind wir dringend auf finanzielle Mittel angewiesen. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.

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*Namen würden zum Schutz der Personen geändert