Laufzeit: 01.11.2021 – 31.12.2025
Projekttitel: Stärkung der Resilienz gegenüber Konflikt, Vertreibung und Naturgewalten vulnerabler Gemeinden in Nord-Shan, Myanmar
Finanziert durch: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Projektregion: Nördlicher Shan-Staat
Themen: Ernährung sichern, Flucht und Migration, Geschlechtergerechtigkeit

Die Situation vor Ort

Seit der Unabhängigkeit Myanmars (1948) erschüttern immer neue bewaffnete Konflikte das Land und seine Bevölkerung. Im Nördlichen Shan-Staat kämpfen ethnische bewaffnete Gruppen gegeneinander sowie gegen das Militär. Die unsichere Lage, verstärkt durch den Militärputsch vom 1. Februar 2021, beeinflusst das Leben der Menschen hier: Viele werden mehrmals pro Jahr vertrieben und verlieren dadurch ihre Lebensgrundlagen, Ersparnisse und Zugang zu Nahrungsmitteln. Auch die persönliche Sicherheit ist durch gezielte Angriffe, Zwangsarbeit, geschlechtsspezifische Gewalt oder Zwangsrekrutierung durch bewaffnete Gruppen gefährdet. Als Folge der COVID-19-Pandemie sowie der Zerstörung und Besetzung von bespielsweise Schulen und medizinischen Einrichtungen bleiben nicht nur wichtige Dienstleistungen für die Bevölkerung unzugänglich. Es haben auch viele Menschen ihren Arbeitsplatz verloren.

Unser Ziel

Gemeinschaften, die besonders von Krisen betroffen sind, können ein sicheres Leben führen und besser auf Krisen reagieren.

So erreichen wir unser Ziel

1. Dialog und Vernetzung zwischen und innerhalb von Gemeinschaften wird ausgebaut.

  • Wir erfassen verfügbare Dienstleistungen sowie zuständige Institutionen u.a. in den Bereichen Gesundheitsvorsorge oder Bildung und betrachten vorhandene soziale Netzwerke und Machtverhältnisse
  • Es bilden sich Gruppen, in denen Menschen aller Gemeinschaften mit ähnlichen Bedürfnissen, Interessen oder Schutzbedarfen repräsentiert sind (z.B. Fußballclubs, Gruppen von Landwirt*innen, Frauengruppen), um übergreifende Themen zu besprechen, Bedarfe festzustellen, und Ideen für ein friedliches Zusammenleben zusammenzutragen
  • Die Gescheinschaften erarbeiten Aktionspläne und wir erfassen Schulungs- und Infrastrukturbedarfe
  • Die Bevölkerung wird u.a. zum Umgang mit Konflikten zwischen unterschiedlichen Gemeinschaften sensibilisiert
  • Gemeinsam mit unseren Partner*innen bauen wir Infrastruktur auf, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken; z. B. beleben oder bauen wir Treffpunkte wie Marktplätze, gemeinsame Verkehrsinfrastruktur, Gesundheits- oder Schuleinrichtungen oder sichere Zufluchtsorte

2. Der Zugang zu angemessenen, sicheren und nachhaltigen Einkommensmöglichkeiten für alle wird ermöglicht und die Ernährung ist gesichert.

  • Es gründen sich Gruppen, um die Themen Lebensgrundlagen und Einkommensmöglichkeiten zu bearbeiten und entsprechende Aktivitäten vor Ort zu begleiten
  • Die Gemeinschaften entwickeln gemeinsam Strategien, durch die lokale Lebensgrundlagen gestärkt werden
  • Gruppen und Einzelpersonen werden in relevanten Bereichen wie z. B. Tischlerei, Mauerhandwerk, Handarbeit, Schneidern oder Land- und Viehwirtschaft geschult; hierbei wird darauf geachtet, traditionelle Geschlechternormen aufzuweichen und Schulungen dementsprechend anzupassen
  • Teilnehmende der Schulungen erhalten Bargeldzuschüsse für ihren Lebensunterhalt oder für benötigte Anschaffungen, um langfristig neue Einkommensmöglichkeiten und die Ernährungssicherheit ihrer Familien zu unterstützen

3. Gemeinschaften sind besser auf Krisen vorbereitet und können auf sie reagieren.

  • Es werden Gruppen gegründet und geschult, die Anlaufstellen für Frühwarnung und Schutzmechanismen sind
  • Die Gemeinschaften entwickeln Strategien zu den Themen Krisenbewältigung und Sicherheit. Daraus entstehen Bereitschaftspläne und Frühwarnsysteme für jede Gemeinschaft, sodass sie rechtzeitig über Naturkatastrophen, Truppenbewegungen oder Vertreibungen durch Konflikte informiert sind
  • Gemeinsam erfassen wir Infrastruktur- und Kapazitätsbedarfe, die dazu beitragen können, Risiken zu reduzieren
  • Es werden Schulungen zum Thema Sicherheit durchgeführt; z. B. Aufklärung zu Gefahren durch Minen, Erste Hilfe, Evakuierungsprotokolle, Sicherheit von Dokumenten und anderen Wertsachen
  • Gemeinsam mit unseren Partner*innen bauen wir Infrastruktur (wieder) auf, die die Gemeinschaften benötigen, um Risiken zu minimieren, z. B. sichere Transportwege, Zugang zu Wasser und Strom, Gemeinschaftsgebäude, Hochwasserschutz

4. Die Bevölkerung hat Zugang zu lokal geführten Schutzmechanismen, die an unterschiedliche Lebensrealitäten angepasst sind.

  • Es bilden sich lokale Schutzgruppen als zentrale Anlaufstelle für alle Aktivitäten zum Thema Schutz
  • Bedarfe und vorhandene bzw. benötigte Ressourcen werden als Grundlage für eine geeignete Schutzstrategie und Aktionspläne ermittelt. Dadurch soll es möglich sein, Risiken rechtzeitig zu erkennen und zu reduzieren
  • Wir fördern Anlaufstellen und Netzwerke, die Betroffene an Unterstützungsdienste wie medizinische Einrichtungen, rechtliche oder psychologische Beratungsstellen weiterleiten
  • Wir unterstützen Schulungen zum Thema Schutz, damit wir gemeinsam entsprechende Bedarfe wahrnehmen und erfüllen können
  • Besonders gefährdete Personen unterstützen wir auch finanziell, um ihnen den Zugang zu benötigten Dienstleistungen zu erleichtern (z. B. können sie so Gebühren für medizinische Versorgung oder rechtliche Beratung zahlen)

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