Laufzeit: 25.04.2023 - 31.10.2025
Projekttitel: Einsatz des Krisenreaktionsmechanismus für lebensrettende und flexible humanitäre Hilfe in den Bereichen WASH, Ernährungssicherung und Schutz sowie Early Action Maßnahmen für krisenbetroffene Gemeinschaften im Südsudan und im Osten der Demokratischen Republik Kongo
Finanziert durch: Auswärtiges Amt
Projektregion: Feste Standorte: Akobo, Lankien (Jonglei State) und Pibor (Greater Pibor Administrative Area) im Südsudan
Flexibel je nach Krisenlage: Überall im Südsudan sowie im Osten der Demokratischen Republik Kongo (Regionen Ituri und Tanganyika)
Themen: Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), Ernährung sichern, Schutzmaßnahmen, Geschlechtergerechtigkeit

Die Situation vor Ort

Zur Lage im Südsudan:

Im Jahr 2011 erlangte der Südsudan als jüngster Staat der Welt seine Unabhängigkeit. Kurz darauf brachen kriegerische Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen aus. Seitdem ist das Leben hier von steter Flucht und unsicheren Verhältnissen bestimmt. Hinzu kommen klimatische Extreme wie beispielsweise starke Fluten und eine schlechte Gesundheitsversorgung. All das sorgt dafür, dass der Südsudan von einer der schlimmsten Ernährungskrisen weltweit betroffen ist und rund 76% der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.

Zur Lage in der Demokratische Republik Kongo:

Die Demokratische Republik Kongo ist ursprünglich reich an natürlichen Ressourcen. Doch wie die meisten afrikanischen Länder wurde es Jahrzehntelang als Kolonie ausgebeutet. Und auch die Unabhängigkeit 1960 hielt nicht die erhoffte Erholung für das Land und die Bevölkerung bereit. Denn nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen nutze Mobutu Sese Seko seine Chance. Er regierte 30 Jahre lang als Diktator und galt dabei als gewaltvoll und ausbeuterisch.

Das führte zu Korruption, Misswirtschaft, Konflikten und schließlich vielerorts zu Vertreibung und instabilen Strukturen. Darunter leidet vor allem die zivile Bevölkerung: Insbesondere die unsichere Ernährungslage ist für viele Menschen eine akute Gefahr.

Unser Ziel

In beiden Ländern fördern wir eine sichere Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung (WASH), verbessern die Ernährungssituation und bieten Schutz.

Im Südsudan liegt dabei ein starker Fokus auf der Bekämpfung der akuten Hungerkrise.

In der DR Kongo unterstützen wir vorrangig Menschen, die besondere Schutzbedarfe haben und von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, z. B. Frauen und Kinder.

So erreichen wir unser Ziel:

Durch die Zusammenarbeit mit den lokalen Teams können wir in akuten Notsituationen durch einen Krisenreaktionsmechanismus schnell reagieren. Dieser tritt in Kraft, sobald eine bestimmte Anzahl von Menschen auf Grund einer Krise fliehen muss. Innerhalb von 72 Stunden beginnen wir dann mit lebensrettenden Maßnahmen, die auf die Bedarfe entsprechend angepasst sind.

Dabei konzentrieren wir uns auf folgende Aktivitäten:

1. Wir ermöglichen den Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie zu geschlechtergerechten Sanitäreinrichtungen und Hygienepraktiken.

  • Wir unterstützen den Bau von Brunnen, die mit Handpumpen betrieben werden können.
  • Wir errichten Notfall-Latrinen und Handwaschstationen.
  • Wir verteilen Hygiene-Sets und sensibilisieren zum Umgang mit Krankheiten wie Cholera.
  • Wir unterstützen die Einrichtung von Abfalldeponien.

2. Wir setzen uns für eine verbesserte Ernährungslage ein. Und ermöglichen Menschen, die an Hunger leiden, sich wieder einen Grundbedarf an Lebensmitteln finanzieren zu können.

  • Wir verteilen Geldgutscheine, die je nach Bedarf eingelöst werden können.
  • Um den landwirtschaftlichen Anbau zu fördern, verteilen wir Saatgut und Werkzeuge wie Hacken und Schaufeln.
  • Wir bieten Schulungen zu Anbaumethoden und Praktiken des Lebensmittelkonsums an, damit sich die Menschen langfristiger und selbstbestimmt versorgen können.

3. Wir stärken die gemeindebasierten Schutz- und Frühwarnmechanismen. Und verbessern so den Zugang zur zu Schutzangeboten, insbesondere für Frauen und Mädchen.

  • Wir führen Risikoanalysen durch und erarbeiten gemeinsam mit den Gemeinschaften Schutzpläne, damit Risiken rechtzeitig erkannt werden und entsprechend reagiert werden kann.
  • Bereits vorhandene medizinische, psychosoziale und rechtliche Unterstützungsangebote werden offiziell erfasst und verbreitet.
  • Die Schutz-Komitees der Gemeinschaften erhalten Schulungen zu geschlechtsbasierter Gewalt.
  • Es werden Sets für Frauen/Mädchen verteilt, die z. B. Handseife, Unterwäsche, Binden, Puderseife zum Waschen, Zahnbürste, Zahnpasta, manchmal auch Kopftücher (in muslimischen Kontexten) sowie Taschenlampen enthalten

4. Wir informieren Frauen und Mädchen über Gesundheitseinrichtungen und Stellen, an die sie sich im Fall von geschlechtsspezifischer Gewalt wenden können. Ziel ist, dass sie besser informiert sind und die Angebote mitgestalten.

  • Es finden Gemeinschaftsdialoge statt, um über schädliche traditionelle Normen und Praktiken zu sprechen.
  • Wir verteilen Informations-, Bildungs- und Kommunikationsmaterialien zum Thema Schutz.
  • Vertreter*innen lokaler Gemeinschaften sowie von Jugend- und Frauengruppen tauschen sich regelmäßig aus und finden Möglichkeiten, Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.
  • Gemeindevorsteher*innen, Frauengruppen, Partner*innen und Oxfam-Mitarbeiter*innen erhalten Schulungen zum Umgang mit geschlechtsbasierter Gewalt und zu vorbeugenden Maßnahmen. Außerdem erarbeiten sie Aktivitäten zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit wir in Krisenregionen lebensrettende Nothilfe leisten können:

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