Laufzeit: 01.09.2022 – 31.08.2025
Projekttitel: Stärkung der Resilienz der von multiplen Krisen betroffenen Gemeinden in Lakes und Jonglei, Südsudan
Finanziert durch: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Projektregion: Jonglei State (Akobo und Nyirol) und Lakes State (Wulu)
Lokale Partnerorganisation: Disabled Agency for Relief and Development (DARD)
Themen: Ernährung sichern, Trinkwasser, Sanitärversorgung, Hygiene (WASH), Krisenmanagement

Die Situation vor Ort

Seit Ausbruch des Bürgerkrieg 2013 wurden im Südsudan rund 4 Millionen Menschen innerhalb des Landes oder in benachbarte Länder vertrieben. Der Konflikt zwischen Präsident Salva Kiir Mayardit und Oppositionsführer Riek Machar endete offiziell im Frühjahr 2020 mit einem Abkommen zur Regierungsteilung. Allerdings gibt es immer noch viel Konfliktpotential und gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen und innerhalb von Gemeinschaften sowie strukturelle Herausforderungen.

Laut Schätzungen benötigen über 70 Prozent der Bevölkerung im Südsudan humanitäre Hilfe (Stand 2022 laut OCHA). Es herrscht eine hohe Ernährungsunsicherheit, weil Menschen sich Lebensmittel nicht leisten können oder nicht ausreichend Lebensmittel lokal produziert werden. Vermehrt auftretende schwere Überflutungen zerstören Lebensgrundlagen wie Häuser oder Tierzuchten. Sie verseuchen zudem das Grundwasser und verschlechtern dadurch die ohnehin mangelhafte Sanitär- und Wasserversorgung.

Unser Ziel

Die Ernährungssicherheit und das Einkommen von Menschen in besonders betroffenen Regionen haben sich verbessert. In den Gemeinschaften ist die grundlegende Infrastruktur ausgebaut. Außerdem können die Gemeinschaften besser und rechtzeitig auf Krisen reagieren.

So erreichen wir unser Ziel:

1. Die Produktion und Einkommensmöglichkeiten in der Landwirtschaft werden verbessert

  • Saatgut, Werkzeuge, tragbare Bewässerungsanlagen, Fischfang- und Verarbeitungsgeräte sowie Werkzeuge zur Honigernte und Herstellung von Shea-Öl werden an Haushalte verteilt, die in der Landwirtschaft tätig sind oder sein wollen.
  • In Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium werden „Farmer Field Schools“ eingerichtet, in denen landwirtschaftliche Schulungen und Beratungen zu verbesserten Produktionstechniken stattfinden können.
  • Betroffene Personen erhalten Unterstützung dabei, neue Einkommensmöglichkeiten zu erschließen, beispielsweise durch Schulungen und finanzielle Unterstützung beim Aufbau von Schneidereien oder Schweißereien.
  • Lokale Märkte, insbesondere Kooperativen und Händler werden dabei unterstützt, sich zu registrieren oder Kontakte zu lokalen Märkten zu knüpfen und erhalten Schulungen zur Kommunikation von Marktpreisen. Die Marktinfrastruktur wird ausgebaut (Bau von Lagerhallen, Fischmarkt).

2. Grundlegende Infrastruktur, insbesondere die Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung (WASH) wird ausgebaut

  • Wassersysteme werden gebaut und vorhandene Bohrlöcher und Handpumpen instand gesetzt.
  • Wasserkomitees und Mechaniker*innen erhalten Schulungen und Werkzeuge für Betrieb und Reparatur der neu entstandenen Wasserinfrastruktur.
  • Latrinen und Waschbecken werden gebaut, vor allem an Marktplätzen.
  • Marktkomitees erhalten Schulungen, um die Latrinen warten und reparieren zu können.
  • Bei Haustür-Besuchen und in Radioshows sensibilisiert geschultes Personal die Bevölkerung zu Hygienethemen und Krankheiten, die durch unsauberes Wasser übertragen werden können.

3. Es gibt Mechanismen und Anlaufstellen sowie geschultes Personal, sodass die Gemeinschaften Risiken und lokale Konflikte bewältigen können

Aufbau Katastrophenmanagement:

  • Komitees werden eingerichtet und geschult, um als Anlaufstelle für Katastrophenrisikomanagement zu dienen. Die Komitees leisten Aufklärungsarbeit, sprechen sich mit Behörden ab und erstellen Katastrophenschutzpläne für ihre Gemeinschaften.
  • Traditionelle Frühwarnsysteme (wie zum Beispiel zu Risikobewertungen, Wettervorhersagen, Warnungen) werden formell festgehalten und gesellschaftlich integriert.
  • Es werden Pläne erstellt und umgesetzt, die festhalten, wie sich die Gemeinschaften auf Katastrophen vorbereiten (Bau von Deichen, Pflanzen von Bäumen, Kauf von Erste-Hilfe-Sets).
  • Auch auf regionaler Ebene werden entsprechende Pläne für den Umgang mit Katastrophen erstellt. Mitarbeitende zuständiger Behörden werden dafür ausgebildet.

Gute Regierungsführung, Friedensförderung und sozialer Zusammenhalt:

  • Die Konfliktpotentiale in der Region werden analysiert. 
  • Bezirks- und regional tätige Behörden sowie traditionelle Autoritäten werden darin geschult, Konflikte innerhalb und zwischen Gemeinschaften zu lösen.
  • Lokale Friedenskomitees werden eingerichtet und gefördert. Sie erhalten unter anderem Schulungen zum Thema Friedensförderung sowie Material zur Konfliktlösung.
  • Durch regelmäßige Konferenzen, zu denen Frauen- und Jugendgruppen, Behörden und die Zivilgesellschaft eingeladen sind, findet ein Austausch statt und es können Bedürfnisse wahrgenommen und geäußert werden.
  • Die Bevölkerung kann Vorschläge für Projekte einreichen, die zum sozialen Zusammenhalt beitragen. Vielversprechende Vorschläge werden dann finanziell unterstützt und umgesetzt.

Um mehr Menschen weltweit mit unserer Arbeit zu erreichen, benötigen wir dringend Ihre Unterstützung. Bitte spenden Sie noch heute.

Jetzt spenden