Laufzeit: 01.04.2023 bis 31.03.2025
Projekttitel: Humanitäre Nothilfe im Bereich WASH in den am stärksten vom Konflikt betroffenen und schwer zugänglichen Gebieten in den Gouvernements Deir ez Zor und Idlib, Syrien
Finanziert durch: Auswärtiges Amt
Projektregion: Deir ez Zor und Idlib
Themen: Humanitäre Hilfe, Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH)

Die Situation vor Ort

Nach über 11 Jahren vielschichtiger Konflikte verschlechtert sich die humanitäre Lage in Syrien stetig. Die anhaltenden Konflikte zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen sorgen dafür, dass Menschen immer wieder innerhalb des Landes fliehen müssen und in sehr unsicheren Verhältnissen leben. Ende 2022 waren in Syrien fast sieben von zehn Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. So viele waren es seit Beginn der Krise noch nie.

Im zerrütteten Land bricht zunehmend die Grundversorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln zusammen. Wirtschaftlich geschwächt, ist es in vielen Gebieten kaum möglich zerstörte Infrastrukturen wieder aufzubauen. Deshalb ist auch sauberes Trinkwasser Mangelware. Das wiederum begünstigt den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera, die die Bevölkerung zusätzlich schwächen. Klimatische Extreme wie Dürren und kalte, lange Winter zerstören Ernten und damit die Lebensgrundlagen der ländlichen Bevölkerung, die in der Landwirtschaft tätig sind oder sich und ihre Familien selbst versorgen.

Auch das verheerende Erdbeben im Februar 2023 hat die Situation verschlimmert, insbesondere für die Menschen in Aleppo und Idlib (Nordwesten Syriens). Unter anderem deshalb bleiben wir weiter vor Ort tätig und versorgen die Betroffenen mit dem Nötigsten.

Unser Ziel

Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf der schnellen Versorgung mit Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygienebedarfen für die am meisten gefährdeten, von Konflikten betroffenen Personengruppen.

So erreichen wir unser Ziel:

1) Wir verbessern den Zugang zu sauberem Trinkwasser:

  • Wir sanieren Wasserversorgungssysteme.
  • Wir verteilen Wassertanks an 700 Haushalte, damit sie Wasser aufbereiten können und einen sicheren Speicherort dafür haben.

Awad’s Geschichte

Awad steht neben einem Wassertank, der durchlöchert ist
Awad zeigt uns den kaputten Wassertank, auf den er jahrelang angewiesen war.

Nach sechs Jahren auf der Flucht ist Awad mit seiner Familie in seinen Heimatort Al-Teibeh (Deir Ez-Zor) zurückgekehrt. Mit einer kleinen Rente von umgerechnet 22 US-Dollar muss er seine ganze Familie versorgen können:

„Wie kann ich nach den sechs Jahren, in denen wir ständig vertrieben wurden und alles verloren haben, auch nur daran denken, bei Null anzufangen? Ich lebe bereits weit unter dem Existenzminimum.
[...] Wissen Sie, wie teuer es ist, auch nur ein Fass zu kaufen, um darin sauberes Wasser zu lagern? [...] Ich musste seit unserer Rückkehr stattdessen einen Wassertank mit Löchern benutzen.”

Jetzt hat Awad einen Wassertank erhalten, mit dem er seine und andere Familien mit sauberem Wasser versorgen kann. Sichere Wasserquellen verbessern die Lebensqualität der Familien ungemein und verhindern zudem den Ausbruch von Krankheiten.

2) Wir fördern den Zugang zu funktionierenden sanitären Einrichtungen:

  • Wir sanieren und reinigen Abwassersysteme.

3) Wir verbessern den Zugang zu Wasser und sanitären Bedarfen für Schüler*innen und Lehrer*innen:

Beispiel einer sanierten Schultoilette, einfaches helles Steingebäude auf dem Schulvorplatz mit seperaten Eingängen für Frauen und Männer.
Beispiel von sanierten Schultoiletten in Deir ez Zor
  • Wir sanieren Wasser- und Sanitäranlagen in 10 betroffenen Schulen und achten dabei auf geschlechtsspezifische Bedarfe (z. B. verschließbare Einzelkabinen).
  • Schulkinder erhalten Kinderhygiene-Sets, beispielsweise mit folgendem Inhalt:
    Seife, Zahnpasta, Zahnbürste, Anti-Läuse-Shampoo, Handtuch, Handdesinfektionsmittel und Rucksäcke sowie Menstruationsbinden für Mädchen

4) Wir fördern Hygienepraktiken zum Schutz vor Cholera ebenso wie Menstruationshygiene:

  • Zunächst ermitteln wir gemeinsam mit den Gemeinschaften die Personengruppen und Haushalte, die am dringendsten Unterstützung benötigen.
  • Um sicher zu stellen, dass wir Betroffene entsprechend ihrer Bedürfnisse unterstützen können und effektive Lösungen finden, arbeiten wir bei der Planung und in der Umsetzung des Projekts eng mit den Menschen zusammen, die wir unterstützen.
  • Wir fördern Angebote, die zu Hygiene-Praktiken sensibilisieren und durch Aufklärung zu einem besseren Schutz vor Krankheiten führen.
  • Wir verteilen Cholera-Präventions-Sets und Menstruationsartikel.

Um mehr Menschen in humanitären Krisen wie dieser schnell mit dem Nötigsten versorgen zu können, benötigen wir dringend Ihre Unterstützung. Bitte spenden Sie noch heute.