„Mit haarsträubender Dreistigkeit hat Zara offensichtlich Steuerschlupflöcher, Gesetzeslücken und Grauzonen ausgenutzt, um nicht seinen angemessenen Beitrag zum Gemeinwohl aufbringen zu müssen. Während Konzerngründer Amancio Ortega mit solchen Methoden sein Vermögen seit 2011 mehr als verdoppelt hat und vom siebtreichsten (2011) zum zweitreichsten Menschen der Welt (2016) aufgestiegen ist, fehlen die Millionen in den Staatshaushalten für Bildung, Gesundheit und Armutsbekämpfung.“

Hauschild weiter: „Für die Löcher, die Konzerne wie Zara in die Staatshaushalte reißen, muss letztlich jeder einzelne Bürger aufkommen. Neue Zahlen der OECD zeigen, dass persönliche Einkommenssteuern in den OECD-Ländern längst wieder einen ähnlichen Anteil am Steueraufkommen ausmachen wie vor der Finanzkrise (24 Prozent 2014 gegenüber 23,7 Prozent 2007), während Unternehmen sich aus der Verantwortung stehlen und im Jahr 2014 erheblich weniger zum Steueraufkommen beitrugen als vor der Finanzkrise (8,8 Prozent 2014 gegenüber 11,2 Prozent 2007).“

„Eine derartige Selbstbedienungsmentalität zum Schaden des Gemeinwohls dürfen wir nicht länger hinnehmen. Transparenz in Form einer öffentlichen länderbezogenen Berichterstattung über Gewinne und darauf gezahlte Steuern sowie gemeinsame Steuerregeln sind das Gebot der Stunde. Das Problem ist bekannt, die Lösungen sind bekannt, jetzt muss umgesetzt werden.“