Auf Teeplantagen in Indien sind die Arbeiter*innen meist unmenschlichen Verhältnissen ausgesetzt: Sie leben und arbeiten auf den Plantagen und haben kaum Zugang zu sanitären Einrichtungen. Schutzkleidung ist ebenfalls selten verfügbar. Prekäre Arbeitsverhältnisse haben den Arbeiter*innen besonders während der Corona-Pandemie zugesetzt. Oxfams lokale indische Partnerorganisation in Assam setzt sich seit Jahren für Arbeitsrechte ein und hat es trotz der Einschränkungen geschafft, die meisten Aktivitäten im aktuellen länderübergreifenden Programm aufrechtzuerhalten. Und auch ein junger Mann aus Assam, Romeo Lakra, hat die Hoffnung nicht aufgegeben. Mit viel Elan und Ausdauer hat er für mehr Gerechtigkeit im Teeanbau gekämpft.

Aus dem Englischen übersetzt und gekürzt

Romeo zeigt Willensstärke

Romeo Lakra ist 22 Jahre alt und lebt im Bezirk Sonitpur in Assam (Indien). Seit seiner Geburt wohnt er mit seiner Familie auf dieser Teeplantage. Aus Gesprächen mit seinen Verwandten schließt er, dass seine Familie schon seit mehreren Generationen dort wohnt. […]

Ein Porträt von Romeo; er trägt ein blaues T-Shirt. Im Hintergrund sind eine Hütte und Pflanzen sowie Bäume zu sehen.
Romeo Lakra auf der Teeplantage in Sonitpur, auf der er lebt und arbeitet.

Romeo erlebt täglich die ausbeuterischen Verhältnisse, in denen die Plantagenarbeiter*innen arbeiten. Und genauso wie Oxfams Partnerorganisation vor Ort weiß er, dass es sich lohnt, für bessere Arbeitsrechte zu kämpfen. Er ist davon überzeugt, dass die Situation von Teebäuer*innen nur verbessert werden kann, wenn alle in der Gesellschaft an einem Strang ziehen.

In seiner Gemeinde ist Romeo beliebt und respektiert für seine Hilfsbereitschaft und seinen Optimismus. Letztes Jahr, als wegen der Pandemie vielerorts Ausgangssperren verhängt wurden, tat er – im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten – alles, um anderen Arbeiter*innen den Zugang zu staatlichen Hilfsprogrammen zu erleichtern. Oftmals wurde er entmutigt, bedroht und zurückgewiesen, weil er zu den Themen nicht ausgebildet und während des Lockdowns hauptsächlich als Einzelperson tätig war. Er ließ sich dadurch aber nicht von seinem Weg abbringen.

Fachliche und organisatorische Unterstützung

In dieser Zeit lernte er Mitarbeiter*innen von der lokalen Partnerorganisation von Oxfam kennen. Hier fand er Unterstützung für die Umsetzung seiner humanitären Maßnahmen. Die Organisation besorgte ihm die nötigen Papiere, um sich während des Lockdowns frei bewegen zu können. Sie schulte ihn außerdem im Bereich der Humanitären Hilfe. Seitdem arbeitet Romeo enthusiastisch und selbstlos für mehr Gerechtigkeit. Er nahm beispielsweise an mehreren Schulungsprogrammen zu Themen wie Sozialversicherungssysteme, Arbeitsrechte, gerechte Löhne und Zugang zu Beschwerdestellen teil und bildete sich fachlich weiter.

Die Zusammenarbeit trägt Früchte

Heute, nach einem Jahr der Zusammenarbeit, besitzt Romeo Lakra das benötigte Fachwissen und kennt sich in den sozialen Fragen rund um den Teeanbau sowie mit staatlichen Förderprogrammen aus. Er nimmt weiterhin mit großem Interesse an den Weiterbildungen teil und hat immer wieder neue Ideen, wie eine konstruktive Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen aussehen kann. Aktuell arbeitet er auch mit dem Distriktkoordinator der lokalen Partnerorganisation zusammen und initiiert eigene Projekte in Assam.

Gemeinsam können wir mehr erreichen

Romeo war maßgeblich an der Gründung eines Jugendkomitees in seinem Wohnort beteiligt. Das Komitee soll mehr Menschen für den Weg hin zu einem transformativen Wandel begeistern. Bei Verhandlungen mit der Plantagenleitung und den staatlichen Stellen kann nur ein gemeinsames Eintreten für die eigenen Rechte wirklich etwas bewirken, davon ist Romeo Lakra überzeugt.

Frauen in bunten Saris sitzen im Halbkreis auf dem Boden und verfolgen einen Vortrag
Ebenso wie die Jugendlichen, treffen sich auch Plantagenarbeiterinnen in Assam, um von Oxfams lokalen Partnerorganisationen mehr über ihre Rechte zu erfahren.

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