Südsudan erlebt eine der schwersten humanitären Krisen weltweit. Durch die seit 2013 anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Regierungs- und Oppositionstruppen mussten mehr als 4 Millionen Menschen innerhalb des Landes oder in Nachbarländer, wie beispielsweise Sudan, fliehen. Mit Ausbruch des militärischen Konflikts in Sudan im April 2023 sind wiederum fast eine Million Menschen nach Südsudan geflohen, darunter viele Rückkehrer*innen, die zuvor in Sudan Schutz suchten. Die Sicherheitslage in beiden Ländern bleibt extrem angespannt.

Dazu kommen regelmäßige Naturkatastrophen, erschwerter Zugang zu sauberem Trinkwasser und wirtschaftliche Instabilität. Die Anzahl der Binnengeflüchteten übersteigt inzwischen mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Auch die Notunterkünfte in der Grenzstadt Renk sind inzwischen deutlich überlastet.

Cholera-Ausbruch verschärft die Krise 

Ein akutes Problem sind die hygienischen Bedingungen, die vielerorts durch regelmäßige Überschwemmungen, die durch die menschengemachte Klimakatastrophe immer gravierender werden, katastrophal sind. Verunreinigtes Wasser und stehende Gewässer begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten wie Durchfall und Cholera

Bis Februar 2025 kam es zu mehr als 16.000 Fällen der schweren Infektionskrankheit Cholera. Mehr als die Hälfte der Fälle trat in der Region „Rubkona County“ auf, ebenfalls ein Grenzgebiet zum Sudan, das am Weißen Nil liegt.  

Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen und der WHO versorgen wir Vertriebene in Südsudan deswegen sowohl mit sauberem Trinkwasser als auch mit medizinischer Versorgung. Zur Bekämpfung der Cholera-Epidemie wurden gezielte Impfungen bei besonders gefährdeten Personengruppen (vor allem Menschen im Grenzgebiet und solche, die zwischen Sudan und Südsudan geflohen sind) durchgeführt.  

Akute Ernährungsunsicherheit

Neben der gesundheitlichen und sicherheitspolitischen Notsituation ist Südsudan eines der am stärksten von Hunger betroffenen Länder weltweit. Viele Familien können auf Grund der immer wieder aufflammenden Konflikte im Land ihre Felder nicht bestellen.

Die Vorräte sind aufgezehrt, Überschwemmungen und Schädlingsbefall haben wertvolle Ernten vernichtet. 60 % der Einwohner*innen haben keinen ausreichenden Zugang zu Nahrungsmitteln und leiden Hunger. Laut den Vereinten Nationen gelten 1,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren als akut unterernährt. 

Regelmäßige Überschwemmungen

Zum akuten Hunger in der Bevölkerung tragen auch die schweren Überschwemmungen bei, die die humanitäre Krise im Südsudan seit Jahren verschlimmern. Im Jahr 2022 wurde das Land bereits das fünfte Jahr in Folge schweren Überflutungen ausgesetzt – UN-Expert*innen sprechen von den schlimmsten Überschwemmungen seit 60 Jahren. Das wirkt sich negativ auf Ernteerträge und die allgemeine Ernährungssituation aus. 

Oxfam unterstützt gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort

Oxfam unterstützt die Menschen vor Ort mit Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie sanitärer Grundversorgung (WASH), der Bereitstellung von Lebensmitteln und finanzieller Nothilfe. Zudem bieten wir psychosoziale Unterstützung für die Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt an. Aktuell leistet Oxfam gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen, wie beispielsweise LEMS International, Nothilfe in den Regionen Lakes State, Jonglei State, Pibor und Wunthow/Juda.

Zu unseren Nothilfemaßnahmen gehören unter anderem:

  • Verteilung von Nothilfesets zur Aufbereitung und sicheren Lagerung von Wasser
  • Bereitstellung von Seife
  • Verteilung von Sets für die Menstruationshygiene für Frauen und junge Mädchen
  • Desinfektion und Instandsetzung von Brunnen
  • Ausbildung von Hygienepromotor*innen und Schulung der regionalen Bevölkerung hinsichtlich sicherer Hygienepraktiken zur Vermeidung von ansteckenden Krankheiten

Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit wir auf Hungerkrisen wie diese rechtzeitig reagieren können!

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