Gute berufliche Qualifikation ist ein Schlüssel zum Erfolg – hier genauso wie Tausende von Kilometern entfernt. Im Rahmen einer Schulung zur Businessplan-Entwicklung und unternehmerischen Planung analysierte unsere burundische Partnerorganisation Organisation d’Appui à l’Auto-Promotion (OAP) im vergangenen Jahr deshalb die Bedarfe der Teilnehmenden. Auf dieser Grundlage entstanden in der Gemeinde Mutimbuzi 20 Ausbildungsplätze für das Schweißer- und Schneiderhandwerk sowie zur Seifenherstellung.

Am 7. April 2017 erhielten die erfolgreichen Absolvent/innen in einer feierlichen Zeremonie ihr Ausbildungsdiplom nebst einem Starter-Kit, mit dem sie nun ihre berufliche Zukunft antreten können. Bereits während der Ausbildung haben mehrere von ihnen erfolgreich im erlernten Handwerk gearbeitet.

Einer von ihnen ist David Nikiza. Der 24-Jährige hat seine Eltern bereits als Kind verloren und musste sich mit landwirtschaftlichen Tätigkeiten durchschlagen. „Ich habe noch nie zuvor eine Ausbildung absolviert“, berichtet der Vater von drei Töchtern. „Ich habe mir hier und da etwas Geld hinzuverdient, doch ich hatte kein regelmäßiges und verlässliches Einkommen. Mit der Ausbildung habe ich nun ein solides, nachhaltiges Standbein.“

Neben Frau und Kindern kümmert sich David auch noch um seine drei Schwestern und ist sehr erleichtert, die große Familie nun besser versorgen zu können. Er hat sich für eine Ausbildung zum Schweißer entschieden, da es in seiner Umgebung eine große Nachfrage nach Schweißerarbeiten gibt. Dazu gehören unter anderem Reparaturen, beispielsweise von Fahrrädern, Fensterrahmen und Türen, oder die Arbeit auf dem Bau.

Derzeit arbeitet David in der Werkstatt von Freunden in einem Nachbarort, da die Stromversorgung in seinem Dorf während der Trockenzeit unterbrochen ist. „Ich habe bereits eine Tür und zwei Fenster hergestellt und mehr als 20 kleine Reparaturarbeiten an Fahrrädern durchgeführt“, berichtet er. „Ich habe zehn Formen für Ziegelsteine gefertigt, zehn Schutzkästen für Computer konstruiert und den Stahl für Stahlbeton für fünf Fenster produziert. Mit den kleinen Arbeiten habe ich 75.000 BIF (ca. 35 EUR) erwirtschaftet. Davon habe ich zwei Ziegen gekauft.“

Der Familienvater blickt zuversichtlich in die Zukunft: Wenn die Stromversorgung wieder stabil ist, will er seine eigene Werkstatt eröffnen. Von dem Geld, das er so erwirtschaftet möchte er ein Grundstück kaufen und ein Haus für seine Familie bauen. Seine Kinder will er zur Schule schicken, damit sie später eine Ausbildung machen und so mit besten Voraussetzungen in ihr eigenes Leben starten können.

Davids größter Wunsch ist ein Generator für sein Dorf, damit die Stromversorgung auch in der Trockenzeit gesichert ist. Und er hofft, dass OAP weitere Ausbildungsplätze schaffen wird, damit noch mehr Familien sich ein neues Leben aufbauen können. Gemeinsam mit OAP wird das Unternehmer für Unternehmer-Netzwerk ihn und andere Menschen mit Unternehmergeist weiter unterstützen.