Seit August 2017 sind 480.000 Rohingya aus dem Norden des Bundesstaats Rakhine in Myanmar nach Bangladesch geflohen. Ca. 400.000 weitere Menschen leben dort schon seit den frühen 1990er Jahren in überfüllten provisorischen Camps.

Die Flüchtlinge leben unter katastrophalen Bedingungen: Mehr als 70 Prozent der neu Angekommenen haben keine angemessene Unterkunft, die Hälfte hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser.

Schwere Regenfälle und Überschwemmungen

Ein Mann watet mit einem Kind auf dem Arm durch die Fluten, dahinter trägt eine Frau Habseligkeiten
Ein Vater trägt seinen Sohn über eine zerstörte Bambus-Brücke am Rand des Balhukali-Camps in Bangladesch. Nach drei Tagen starken Regens sind viele der Flächen überflutet, an denen Menschen notdürftige Unterkünfte errichtet hatten.

Schwere Regenfälle und Überschwemmungen bereiten den Menschen in den Camps zusätzlich extreme Schwierigkeiten und verzögern den Bau von Notunterkünften, die Installation von Wassertanks und die Lieferung von Hilfsgütern.

„Die Menschen leben in improvisierten Zelten bei starkem Regen“, berichtet Paolo Lubrano, Nothilfe-Koordinator von Oxfam Bangladesch. „Wer sehr viel Glück hat, findet unter Plastikplanen Unterschlupf – die meisten haben nur Tücher. Diese Menschen brauchen dringend Hilfe.“

Die meisten Camps sind überflutet, auch Katupalong und Balukhali, wo Oxfam arbeitet. „Für die Geflüchteten ist das schrecklich – sie haben gerade einen reißenden Fluss überquert, um dann im strömenden Regen in einer unsicheren Umgebung zu stehen“, so Paolo Lubrano.

Frauen und Mädchen sind besonders gefährdet – viele schlafen unter freiem Himmel, am Straßenrand und in Waldgebieten mit wenig oder keinem Schutz.

Eine Frau hockt im Schlamm am Ufer, ein Mann schwimmt in den Fluten, am anderen Ufer stehen und sitzen Menschen inmitten ihrer Habseligkeiten.
Die 80-jährige Savora sitzt am Ufer im Schlamm, nachdem ihre Unterkunft im Balukhali-Camp überschwemmt wurde.

Oxfams Nothilfe vor Ort

Oxfam ist in Bangladesch vor Ort – wir haben bisher fast 100.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser, mobilen Toiletten und Hygieneeinrichtungen, Plastikplanen, Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern versorgt. Wir planen, unseren Einsatz auszuweiten und in der ersten Phase mehr als 200.000 Menschen zu erreichen.

Eine Gruppe von Mädchen füllt an einer Pumpe Wasser in Behälter
An einer Pumpe in Balhukali holen Mädchen Trinkwasser für ihre Familien.

Ein humanitärer Flug mit 15 Tonnen Material – darunter Wasserpumpen, Latrinenteile und Wassertanks – hat Oxfams Lager am Freitag verlassen, zwei weitere Flüge mit zusätzlichen Hilfsgütern sind geplant.

Wir arbeiten außerdem mit der Regierung Bangladeschs und anderen Hilfsorganisationen zusammen, um sicherzustellen, dass neu eingerichtete Camps den Standards für humanitäre Hilfslieferungen entsprechen.

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