Auf unserer Themenseite finden Sie stets die aktuellsten Oxfam-Berichte zum Thema „Soziale Ungleichheit.

Große Lücke zwischen Arm und Reich

Jedes Jahr analysiert Oxfam die Statistiken zur weltweiten Vermögensverteilung. Die neuesten Erhebungen haben wir zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos in unserem Bericht „Reward Work, not Wealth“ veröffentlicht. Der Bericht illustriert, wie sich die Lücke zwischen Arm und Reich weiter vergrößert und wie Konzerne und Superreiche ihre Gewinne erhöhen, indem sie Löhne drücken und Steuern vermeiden – auf Kosten von Arbeiter/innen und Angestellten sowie des Allgemeinwohls: 82 Prozent des globalen Vermögenswachstums gingen im letzten Jahr an das reichste Prozent der Weltbevölkerung, während das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung stagnierte. Das reichste Prozent besitzt damit weiterhin mehr Vermögen als der gesamte Rest der Weltbevölkerung.

Grafik der globalen Vermögensverteilung: Das reichste Prozent besitzt mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Das reichste Zehntel der Weltbevölkerung besitzt insgesamt fast 90 Prozent des Vermögens. Die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung hat kaum Vermögen.

Vorteile auf Kosten des Allgemeinwohls

Ein wichtiger Grund für diese extreme soziale Ungleichheit ist die Steuervermeidung von Konzernen und Superreichen: Das reichste Prozent der Bevölkerung drückt sich durch Steuertricks um Steuerzahlungen von etwa 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Indem sich Konzerne und Superreiche ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen, verursachen sie immense Kosten. Entwicklungsländern entgehen durch die Steuervermeidung mindestens 170 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen pro Jahr – mehr als die gesamte weltweite Entwicklungshilfe (145 Milliarden US-Dollar jährlich). Geld, das dringend gebraucht wird, um Maßnahmen gegen soziale Ungleichheit und Armut zu finanzieren.

Den Preis der Profite zahlen Milliarden von Menschen weltweit, die zu Löhnen, die nicht zum Leben reichen, schuften müssen und keinen Zugang zum öffentlichen Bildungs- und Gesundheitssystem erhalten.
Jörn Kalinski, Oxfams Kampagnenleiter

Deutlich wird die soziale Ungleichheit auch am extremen Lohngefälle: In nur vier Tagen verdient der Vorstandsvorsitzende von einem der fünf größten Modekonzerne so viel wie eine Näherin in Bangladesch in ihrem ganzen Leben. Unfassbar, oder?

Diese extreme Ungleichheit zerreißt unsere Gesellschaft. Sie hält Menschen in Armut gefangen, ist wirtschaftlich unsinnig und in der Konsequenz für uns alle katastrophal. So darf das nicht weitergehen.

Die Politik muss handeln

Die soziale Ungleichheit ist Folge politischer Entscheidungen, die geändert werden können und müssen: Um die weltweit rasant zunehmende Ungleichheit zu überwinden, fordern wir von der Politik konkrete Maßnahmen: Die zukünftige Bundesregierung muss ihren Beitrag zum Abbau von Ungleichheit leisten – zwischen Arm und Reich, zwischen Frauen und Männern, in Deutschland und weltweit.

Von einer neuen Bundesregierung fordern wir deshalb:

  1. Steuervermeidung von Konzernen und Superreichen stoppen!
  2. Faire Einkommen für Frauen und Männer durchsetzen!
  3. In Bildung und Gesundheit für alle investieren! 

Machen Sie mit: Schicken Sie jetzt eine E-Mail an die Verhandlungsführer/innen von CDU, CSU und SPD und fordern Sie konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit im Programm der zukünftigen Bundesregierung!

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