Auf unserer Themenseite finden Sie stets die aktuellsten Oxfam-Berichte zum Thema „Soziale Ungleichheit“.
Die soziale Ungleichheit ist unerträglich hoch. Die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung besitzt gemeinsam nicht einmal ein Prozent des globalen Vermögens. An der Spitze der Vermögenverteilung stehen 2.153 Personen, die jeweils über mehr als eine Milliarde US-Dollar Privatvermögen verfügen.
Gemeinsam gehört ihnen mehr Vermögen als den unteren 60 Prozent der Weltbevölkerung. Dieses krasse Missverhältnis ist das Ergebnis eines Wirtschaftssystems, in dem Frauen und Mädchen täglich 12,5 Milliarden Stunden unbezahlte Pflege-, Fürsorge- und Hausarbeit leisten, ohne dass der Wert dieser Arbeit gesellschaftlich und ökonomisch anerkannt wird. Für das Wohlergehen von Gesellschaften und das Funktionieren der Wirtschaft sind Kümmern, Pflegen, Kochen und Putzen unersetzlich. Diejenigen, die diese Arbeit leisten, bekommen jedoch zumeist kein oder zu wenig Geld dafür.
Die Erwartung, dass weltweit vor allem Frauen und Mädchen diese Arbeiten übernehmen müssen, schafft Ungleichheit in Einkommen, Vermögen, Zeit und Einfluss zwischen Männern und Frauen und vertieft die bestehende Ungleichheit zwischen Arm und Reich.
Dies muss sich ändern. Ein großer Schritt, um Ungleichheit an der Wurzel zu packen, ist, unbezahlte Pflege- und Fürsorgearbeit zu reduzieren, gerechter zu verteilen und anzuerkennen. Regierungen auf der ganzen Welt müssen jetzt handeln, um eine am Menschen orientierte Wirtschaft aufzubauen, die das wertschätzt, was für die Gesellschaft wirklich wichtig ist, anstatt das Streben nach Profit und Wachstum immer weiter anzuheizen.
Wir brauchen Investitionen in die öffentliche Pflegeinfrastruktur von Kindergärten bis zur Betreuung älterer Menschen, soziale Sicherheit für alle unbezahlt Pflegenden und gute Löhne in der professionellen Pflegearbeit. Durch gerechte Steuersysteme lässt sich dies finanzieren. Fangen wir an!