Gemeinsam für eine gerechte Welt ohne Armut

Foto: Eine Menschenmenge winkt.
Mit sogenannten „Cash-for-Work“-Programmen unterstützte 2012 Oxfam knapp tausend Einwohner/innen des Dorfes Kalambaogo in Burkina Faso dabei, sich gegen die drohende Hungerkrise in Westafrika zu schützen.

Wir sind davon überzeugt, dass eine gerechte Welt ohne Armut nur dann möglich ist, wenn alle Menschen auf der Welt die gleichen Rechte wahrnehmen können:

  • das Recht auf nachhaltige Lebensgrundlagen,
  • das Recht auf ein Leben in Sicherheit,
  • das Recht auf Zugang zu sozialen Dienstleistungen,
  • das Recht auf politische Teilhabe und
  • das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit.

Basierend auf diesen Rechten richten wir unsere Arbeit an vier zentralen strategischen Zielen aus, den sogenannten „Change Goals“:

  • Nachhaltige und sichere Existenzgrundlagen für Menschen überall auf der Welt;
  • Schutz vor Gewalt und Recht auf Hilfe für alle Menschen in Notlagen;
  • Zugang zu Bildung, gesundheitlicher Versorgung, Trinkwasser und Hygiene-Einrichtungen;
  • Geschlechtergerechtigkeit, damit Mädchen und Frauen selbst über ihr Leben bestimmen können.

Um diese Ziele zu erreichen, kooperieren wir weltweit mit Partnern, Institutionen und in Bündnissen: Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen und der Bevölkerung vor Ort finden wir nachhaltige, den Gegebenheiten angepasste Wege aus der Armut. Bei Krisen oder Katastrophen leisten wir schnelle Nothilfe. Durch unsere Einbindung in den internationalen Oxfam-Verbund können wir dabei besonders effizient vorgehen.

Gleichzeitig nutzen wir die Kraft einer globalen Bewegung, um Verhaltensänderungen in Politik und Wirtschaft zu bewirken. Durch deutschland- und weltweite entwicklungspolitische Kampagnen und Aktionen rütteln wir Menschen auf, sich mit uns für gerechtere Verhältnisse einzusetzen und auch ihr eigenes Handeln zu überdenken.

Unsere Arbeit finanzieren wir vor allem aus privaten Spenden. Für einzelne Projekte erhalten wir Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt. Einen wichtigen Beitrag liefern die Oxfam Shops, die zugleich eine Plattform für Kampagnen und Aktionen bieten.

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Unsere Satzung [PDF|46,9KB]

Die Struktur von Oxfam Deutschland

Governance – Grundsätze unserer Arbeit

Fundraising: Geld ist nicht alles – aber es kann viel bewegen!

660 Millionen Menschen haben sich in den vergangenen 20 Jahren aus der Armut befreit. Die durchschnittlichen Realeinkommen in armen Ländern haben sich in diesem Zeitraum verdoppelt, die weltweite Lebenserwartung ist um vier Jahre gestiegen. Und 2010 wurde das Millennium-Entwicklungsziel erreicht, die Anzahl der Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser zu halbieren – fünf Jahre früher als geplant!

Junge Frau im Radio-Studio
Oxfam-Mitarbeiterin Sri M. Habibah klärt im indonesischen Banda Aceh mit einem Radio-Programm über Gesundheitsthemen auf.
Entwicklungen wie diese zeigen, dass ein Wandel zum Besseren möglich ist, wenn genügend Anstrengungen gemacht – und Mittel investiert – werden. Sie geben Anlass zur Hoffnung, dass positive Veränderungen auch in anderen Bereichen möglich sind.

Veränderungen sind dringend nötig, denn immer noch leben weit über eine Milliarde Menschen in extremer Armut. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer stärker auseinander und die internationale Klimapolitik steuert auf eine globale Erwärmung zu – mit katastrophalen Folgen für die Ernährungslage in zahlreichen Ländern des globalen Südens.

Oxfam setzt sich auf unterschiedlichen Ebenen für positiven Wandel ein: durch Projekte, mit denen Menschen in Armut sich nachhaltige Lebensgrundlagen aufbauen, durch Aktionen, die gerechtes Handeln von Regierungen und Unternehmen einfordern, oder durch internationale Kampagnen wie „Mahlzeit!“ und Kampagnenbündnisse wie „Waffen unter Kontrolle“, die durch weltweite Einflussnahme Veränderungen in Politik und Wirtschaft einleiten.

Steter Tropfen … nicht auf den heißen Stein

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Eine Gruppe von Kindern sitzen zusammen und teilen sich Essen
Kinder in Sirguin, Burkina Faso. Millionen Menschen im Land waren 2012 von Hunger bedroht.
Leider gibt es auch Krisen, die nicht zu verhindern oder sehr schwer zu beenden sind: Weltweit befinden sich mehr als 40 Millionen Menschen auf der Flucht vor Naturkatastrophen und kriegerischen Konflikten; viele von ihnen wissen nicht, wann oder ob sie jemals wieder nach Hause zurückkehren können.

Regelmäßige Spenden, die unabhängig von konkreten Spendenaufrufen bei uns eingehen, ermöglichen es uns, Familien in Krisensituationen über einen längeren Zeitraum zu begleiten und ihre Lage so dauerhaft zu verbessern. Schon kleine Summen machen, regelmäßig gespendet, einen großen Unterschied für Menschen auf der Flucht aus: besonders dann, wenn sich die äußeren Umstände auf absehbare Zeit nicht ändern lassen. Zweckungebundene regelmäßige Spenden helfen uns zudem, schnell zu handeln, wenn Menschen sich in akuten Notlagen befinden.

Verantwortlich handeln

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Als Bürgerinnen und Bürger EINER Welt tragen wir eine Mitverantwortung auch für Dinge, die weit entfernt von uns geschehen. Durch unser Handeln kann ein positiver Wandel beschleunigt werden.

Besonderes Gewicht kommt dabei Unternehmen zu, da ihr Verhalten ungleich größeren Einfluss hat als das Handeln Einzelner. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, ihre Handlungen kritisch überprüfen und ihre Mittel sinnvoll einsetzen – auch in Form von Spenden.

„Geld regiert die Welt“

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Solange dieser Spruch einen wahren Kern hat, bedeutet Geldausgeben Verantwortung. Das fängt bei der Entscheidung an, wer durch die eigenen Einkäufe profitiert, und endet bei der Frage, ob man sich, beispielsweise durch Spenden, engagiert. So kann jeder Mensch innerhalb seiner Möglichkeiten für positive Veränderung sorgen.

Umgekehrt trägt Oxfam als Organisation eine hohe Verantwortung, die uns anvertrauten Finanzmittel wirtschaftlich und effektiv einzusetzen. Deshalb überprüfen wir unsere Arbeit regelmäßig und bemühen uns um größtmögliche Transparenz auf allen Ebenen.

Das Vertrauen, das unsere Spender/innen und Geber uns entgegenbringen, ist sehr wichtig für uns, genauso wie das große Engagement, das unsere zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen und Freiwilligen zeigen. Sie alle sind Teil einer Bewegung für Veränderung, die Jahr für Jahr weiter wächst: hin zu einer Welt, in der wir miteinander leben statt auf Kosten anderer.

Oxfam Shops – Engagement hat viele Gesichter

Shop-Leiterin Michaela Spitz und Mitarbeiterin Barbara Halbritter beim Dekorieren im Fashion Shop Frankfurt-Sachsenhausen.
Shop-Leiterin Michaela Spitz und Mitarbeiterin Barbara Halbritter beim Dekorieren im Fashion Shop Frankfurt-Sachsenhausen.
Die Oxfam Shops sind eine ganz besondere Möglichkeit, sich für und mit Oxfam zu engagieren. Ohne die zahlreichen Menschen in ganz Deutschland, die regelmäßig schöne Dinge in den Shops abgeben oder dort – oft schon seit vielen Jahren – einkaufen, könnten wir wichtige Projekte und Kampagnen nicht umsetzen.

Eine besondere Rolle spielen die vielen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die helfen, „Überflüssiges flüssig“ zu machen. Sie bringen das Herz der Oxfam Shops erst zum Schlagen. Mehr als 2.500 Frauen und Männer engagierten sich 2012 ehrenamtlich in 42 Shops. Jede so gespendete Stunde hilft, Oxfam Deutschlands Ziele zu verwirklichen. Die Erträge aus den Shops kann Oxfam flexibel dort einsetzen, wo Unterstützung gerade am nötigsten ist.

Alle, die sich ehrenamtlich oder durch Spenden und Einkäufe für die Oxfam Shops engagieren, tragen dazu bei, unsere gemeinsame Vision von einer gerechten Welt ohne Armut zu verwirklichen. Durch ihren Einsatz unterstützen sie Menschen in armen Ländern dabei, ihre Situation nachhaltig zu verbessern.

Alle Oxfam Shop-Adressen

Ehrenamt: Mit Herz und Hand für Oxfam

„Mit Essen spielt man nicht!“: Unterschriften-Rekord in den Oxfam Shops

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Die Musiker von The BossHoss vor dem Oxfam Shop Mainz.
Die Musiker von The BossHoss vor dem Oxfam Shop Mainz.
Rund 32.000 Shop-Besucherinnen und -Besucher unterstützten 2012 den Aufruf an Finanzminister Wolfgang Schäuble, die Spekulation mit Nahrungsmitteln einzudämmen: Ein großartiges Ergebnis, für das die ehrenamtlichen Teams in allen Shops mit ihrem Einsatz gesorgt haben!

Zusätzlich führten viele Shops Aktionstage durch, an denen eine große Zahl von Ehrenamtlichen eine Extraportion Engagement an den Tag legte, um über die Kampagne „Mit Essen spielt man nicht!“ zu informieren. Ein Highlight der Aktionstage war der Besuch der Berliner Band The BossHoss im Oxfam Shop Mainz.

Die Musiker von The BossHoss vor dem Oxfam Shop Mainz: „Wir unterstützen Oxfams Kampagne, damit auch Menschen in armen Ländern sich ihre Lebensmittel leisten können.“

Drei neue Shops im Süden Deutschlands

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Im März 2012 eröffnete der dritte Oxfam Shop in München – und übertraf bereits im ersten Jahr alle Erwartungen. Bei der Eröffnungsfeier lockte Filmregisseurin Doris Dörrie als Ehrengast viele Besucherinnen und Besucher an.

Zwei neue Städte konnten sich 2012 über eigene Oxfam Shops freuen: Regensburg im Mai, Ulm Ende November. Dank der vielen engagierten Shop-Teams wächst die Bekanntheit vor Ort immer weiter – und mit ihr die Stammkundschaft.

Jubiläumsmarathon in Berlin

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„Ich brauch die Wolldecke nicht mehr, ich habe jetzt einen Mann“: Bei den Berliner Aktionstagen erzählten Shop-Besucher/innen die Geschichte der von ihnen gespendeten Dinge.
„Ich brauch die Wolldecke nicht mehr, ich habe jetzt einen Mann“: Bei den Berliner Aktionstagen erzählten Shop-Besucher/innen die Geschichte der von ihnen gespendeten Dinge.
Gleich vier der sechs Oxfam Shops in Berlin und Potsdam konnten sich 2012 über runde Jubiläen freuen: Ein besonderer Anlass, um zu feiern und sich bei allen, die zur erfolgreichen Geschichte der Berliner Shops beigetragen haben, zu bedanken.

Unter dem Motto „Danke, dass wir auf Euch zählen können!“ gab es Aktionstage, ein Gewinnspiel für Shop-Besucherinnen und -Besucher sowie einen Empfang für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine spezielle Ehrung erhielten die rund 60 Frauen und Männer, die von Anfang an in einem der vier Shops dabei waren. Stolze 17 von ihnen halten dem Oxfam Shop in Schöneberg die Treue: Vor 15 Jahren öffnete er in der Rheinstraße seine Türen. Auf zehn Jahre können die Shops in Spandau, Prenzlauer Berg und in Potsdam zurückblicken.

Zukunftspläne

Der Umzug in ein für unsere Arbeitsabläufe geeignetes Gebäude Anfang 2013 ist ein wichtiger Meilenstein für Oxfam Deutschland. Eine verbesserte Raumsituation und die Nachbarschaft zu anderen gemeinnützigen Organisationen sind gute Ausgangspunkte, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.

Den Rahmen für diese Arbeit legt unser Strategischer Plan 2013–2017 fest – eingebettet in die neue strategische Planung von Oxfam International. Die folgenden Themen werden für unsere Arbeit und die Kooperation im Verbund zentral sein:

  • Ausweitung unseres Engagements in der Krisenvorsorge und Nothilfe. Unterstützung von lokalen Initiativen, um Menschen in Not langfristig zu stärken, und von Regierungen, damit sie effektiver auf Krisen reagieren können;
  • Durchsetzung von mehr und qualitativ hochwertigeren Mitteln für die Entwicklungszusammenarbeit. Unterstützung der Bevölkerung in armen Ländern, um ihre Regierungen und die Geberländer zur Rechenschaftslegung zu bewegen;
  • Verstärkung der Kooperation mit Organisationen, Bewegungen und Gemeinschaften in Ländern des globalen Südens, um gemeinsam Veränderungen in Politik und Wirtschaft durchzusetzen;
  • Beitrag zu einem umfassenden Bewusstseinswandel zum Thema Geschlechtergerechtigkeit durch fortgesetzte besondere Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen und Mädchen in allen Programmen.

Um effizient zu arbeiten, müssen wir unsere Ressourcen optimal nutzen. Zu diesem Zweck setzen wir konsequent Maßnahmen wie die Aufgabenteilung im Verbund oder das zentrale Bereitstellen von Wissen und Studien ein. Die so freiwerdenden Kapazitäten benötigen wir auch zukünftig, wenn wir den Herausforderungen einer sich ständig verändernden Welt gerecht werden wollen.

In den kommenden Jahren bleiben Konsolidierung und die Bündelung von Aktivitäten daher wichtige Themen für uns. Eine kurzfristige Verlangsamung unseres Organisations-Wachstums nehmen wir dabei gern in Kauf, da die erzielte Effizienz uns hilft, Ressourcen einzusparen.

Um weiterhin überall dort Nothilfe und dauerhafte Unterstützung leisten zu können, wo es notwendig ist, werden wir 2013 neben privaten Spenden und den Erträgen aus den Oxfam-Shops den Ausbau weiterer verlässlicher Finanzierungsmechanismen für unsere Arbeit vorantreiben. Hierzu wollen wir neue Unterstützerinnen und Unterstützer ansprechen und gewinnen sowie mehr Mittel aus öffentlichen Zuwendungen generieren.

Noch mehr Bekanntheit für die Shops

Wer die Oxfam Shops kennt weiß, dass es hier um mehr geht als den Verkauf von gespendeten Second Hand-Artikeln. Die Erwirtschaftung von Finanzmitteln für den Oxfam Deutschland e.V. und ihre Präsenz in der Öffentlichkeit macht sie zu einem wichtigen Teil von Oxfam Deutschland. Wir möchten ihr Potenzial weiter ausbauen und Oxfams Vision, Ziele und Arbeitsweise deutlicher in den Shops hervorheben. Eine vielfältige und kreative Öffentlichkeitsarbeit soll dieses Anliegen unterstützen.

Dementsprechend liegt der Fokus in 2013 auf dem Arbeitsbereich Marketing & Kommunikation. Hierfür wird erstmals eine eigene Stelle im Shop-Bereich geschaffen.