Akkordarbeit unter sengender Hitze, Hungerlöhne, giftige Pestizide ohne Schutzausrüstung und sexuelle Belästigung - alles für billige Lebensmittel und hohe Profite. Vom Anbau auf der Plantage über den Supermarkt bis hin zum Teller herrscht ein Klima der Ungerechtigkeit in der Lebensmittelproduktion. Doch es gibt Hoffnung auf Veränderung! 

Mit unserer Poetry-Slam-Reihe „Just.Food – Essen. Gerechter. Gestalten.“ haben wir in den vergangenen zwei Monaten in fünf deutschen Städten auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen aufmerksam gemacht, die unsere Lebensmittel anbauen und ernten.  

In Fürth, Dresden, Wiesbaden, Hannover und Kiel haben hochkarätige Poet*innen mit ihren selbstgeschriebenen Texten kreativ gezeigt, was gerechtes Essen für sie bedeutet. Dabei kamen viele verschiedene Facetten des Themas zur Sprache:

  • Was hat Essen mit weltweiter sozialer Ungleichheit zu tun? 
  • Mit welchen besonderen Herausforderungen sind Frauen und Arbeitsmigrant*innen auf Plantagen in Südafrika oder Costa Rica konfrontiert? 

  • Was sagen eigentlich die Eigentümer der vier deutschen Supermarkt-Giganten zum Thema Menschen- und Arbeitsrechte in ihren Lieferketten? 

  • Was können wir gegen Ausbeutung und Klimaschädigung in der Lebensmittelproduktion tun?

  • Welche Rolle spielt mein individuelles Konsumverhalten? 

  • Welche ungerechten Arbeitsbedingungen und klimaschädlichen Anbaumethoden stecken eigentlich hinter einer Banane?

Keine leichte Kost ... 

... war es für die Poet*innen, aus diesen ernsten Themen unterhaltsame Slam-Texte zu gestalten. Doch viele von ihnen haben uns berichtet, dass sie bei der Recherche zu gerechten Lieferketten nicht nur Spaß hatten, sondern auch viel dazugelernt haben.  

Schließlich haben alle Teilnehmenden ihre Aufgabe erfolgreich gemeistert: sie verstanden es, den Besucher*innen das Thema auf unterhaltsame und motivierende Weise näherzubringen. Trotz der schwer verdaulichen Inhalte lieferten die Veranstaltungen so viele interessante Denkanstöße und erzeugten ein positives Gefühl.  

Ungerechtes Essen? Das geht auch anders! 

In den Pausen strömten zahlreiche Besucher*innen an den Oxfam-Infotisch, um mit den engagierten haupt- und ehrenamtlichen Oxfam-Mitarbeiter*innen über unsere Arbeit für gerechte Lieferketten zu diskutieren. Dort erhielten sie wertvolle Informationen darüber, wie sie selbst aktiv werden können. In Dresden und Wiesbaden beteiligten sich einige Besucher*innen an einer kurzfristigen E-Mail-Aktion an die deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament. Die Aktion zeigte Erfolg: Am 1. Juni gab das Europäische Parlament grünes Licht für ein EU-Lieferkettengesetz

Großes Finale in Berlin am 5. Juli 2023 

Da ein Poetry Slam auch immer ein Wettstreit der Poet*innen ist, musste sich das Publikum bei jeder Veranstaltung entscheiden, welchen Just.Food-Themen-Text es am besten fand und welche*n Poet*in es ins große Finale nach Berlin schickt.  

Die Finalist*innen der Just.Food-Reihe heißen: 

Alina Sprenger – Gewinnerin aus Fürth 

Jakob Brückner– Gewinner aus Dresden 

Max Golenz – Gewinner aus Wiesbaden 

Matti Linke – Gewinner aus Hannover

Jann Wattjes – Gewinner aus Kiel  

Das Finale findet am 5. Juli 2023 im Luftschloss auf dem Tempelhofer Feld statt.

Was ist eigentlich ein Poetry Slam?

Ein Poetry Slam ist ein Dichter*innenwettstreit. In mehreren Runden treten Poet*innen mit selbstgeschriebenen Texten gegeneinander an. Diese können ernst, nachdenktlich, lustig oder absurd sein. Das Publikum bestimmt den*die Gewinner*in des Abends, z. B. durch die Vergabe von Punkten oder durch die Stärke des Applauses.

Ein großes Dankeschön… 

…geht an all’ die tollen Menschen, die unsere Veranstaltungsreihe möglich machen und gemacht haben:  

  • an die Kiezpoeten, die mit ihrer Expertise und Leidenschaft für den Poetry Slam die Veranstaltungsreihe mit uns organisiert haben,  

  • an die lokalen Veranstalter*innen, die die Events in ihren jeweiligen Städten möglich gemacht haben, 

  • an die Poet*innen, die fantastische Texte verfasst und vorgetragen haben und uns dadurch zahlreiche Perspektiven auf das Thema gerechtes Essen eröffnet haben, 

  • an die haupt- und ehrenamtlichen Oxfam-Mitarbeiter*innen und Aktivisten, die bei den Veranstaltungen vor Ort mit den Besucher*innen ins Gespräch gekommen sind. 

2 Kommentare

Hallo Oxfam, gibt es die tollen Vorstellungen auch irgendwo zu sehen? Grüße, Paul

Hallo Paul,
danke für dein Interesse an unserer Poetry-Slam-Reihe "Just.Food"!
Leider haben wir keine Videos von den Events gemacht. Um über zukünftige Veranstaltungen auf dem Laufenden zu bleiben, kannst du aber unseren Aktivist*innen-Newsletter abonnieren:
https://www.oxfam.de/mitmachen/aktions-newsletter.

Liebe Grüße vom Oxfam-Team

Kommentieren

Wir freuen uns über anregende Diskussionen, sachliche Kritik und eine freundliche Interaktion.

Bitte achten Sie auf einen respektvollen Umgangston. Auch wenn Sie unter einem Pseudonym schreiben sollten, äußern Sie bitte dennoch keine Dinge, hinter denen Sie nicht auch mit Ihrem Namen stehen könnten. In den Kommentaren soll jede*r frei seine Meinung äußern dürfen. Doch es gibt Grenzen, deren Überschreitung wir nicht dulden. Dazu gehören alle rassistischen, rechtsradikalen oder sexistischen Bemerkungen. Auch die Diffamierung von Minderheiten und Randgruppen akzeptieren wir nicht. Zudem darf kein*e Artikelautor*in oder andere*r Kommentator*in persönlich beleidigt oder bloßgestellt werden.

Bitte bedenken Sie, dass Beleidigungen und Tatsachenbehauptungen auch justiziabel sein können. Spam-Meldungen und werbliche Einträge werden entfernt.

Die Verantwortung für die eingestellten Kommentare sowie mögliche Konsequenzen tragen die Kommentator*innen selbst.