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Warum #1PlakatfürLidl?
Giftige Pestizide, Hungerlöhne und Verletzungen von Gewerkschaftsrechten – noch immer gibt es schlimme Missstände auf Tropenfruchtplantagen, die große Supermarktketten beliefern. Unser Partner in Ecuador, die Gewerkschaft ASTAC, hatte zuletzt wieder in einem detaillierten Bericht katastrophale Zustände auf fünf Zulieferplantagen von Lidl aufgedeckt. Ein paar Beispiele aus dem Bericht:
- Flugzeuge versprühen giftige Pestizide, während die Arbeiter/innen auf der Plantage sind. „Wenn ihr die Leichtflugzeuge hört, rennt und verlasst die Plantage“, lautet der Tipp der Manager. Doch die Arbeiter/innen erzählen: „Wenn wir es nicht schaffen, sind die Palmenblätter unser einziger Schutz vor den Pestiziden.“
- Arbeiter/innen berichten, dass sie weniger als den Mindestlohn erhalten. „Was sie uns zahlen, reicht kaum zum Überleben.“
- Wer Anstalten macht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, muss Repressalien fürchten: „Wenn sie sehen, dass wir mit fremden Leuten reden, dann könnten wir rausgeworfen werden. Wenn sie sehen, dass wir mit Ihnen reden, könnten sie uns feuern.“
Lidl schaltet auf stumm
In einem offenen Brief appellierte ASTAC an Lidl, gegen diese Zustände vorzugehen. Über 8.000 Menschen haben den Brief unterschrieben. Reaktion von Lidl? Null. Anscheinend weiß Lidl im Rahmen seiner vielbeworbenen Nachhaltigkeitsstrategie keine Antwort auf die massiven Probleme bei seinen Bananen-Zulieferern.
ASTAC hat Lidl auch zu einer Veranstaltung nach Ecuador eingeladen, um sich mit relevanten Akteuren zu Arbeitsrechten auszutauschen. Doch auch hier blieb Lidl eine Antwort schuldig. Kein guter Stil, finden wir.
Deshalb wollten wir nachlegen: Mit einer Plakataktion mitten in Heilbronn, in der Höhle des Löwen, wollten wir den Leuten zeigen, wie Lidl tickt. Wie egal dem Konzern ist, dass für seine Produkte Menschen in Ecuador und Costa Rica unter katastrophalen Bedingungen arbeiten. Doch nicht eine der angefragten Plakatflächenvermietungen in Heilbronn war bereit, unsere Lidl-kritischen Plakate aufzuhängen. Das ist wirklich ein Unding!
Aber: Wer braucht Heilbronn? Wir haben das Internet! Wenn wir keine Plakatflächen für unsere Botschaften bekommen, dann verbreiten wir sie eben online. Dann muss auch Lidl sie hören – und ganz Heilbronn!
44 Kommentare
Es ist schlimm so etwas zu lesen,aber die Discounter können doch alle nicht von den Geschäftsgebaren freisprechen
Da braucht man sich nicht wundern, warum "Herr Lidl" zum reichsten Mann in Deutschland wurde.
Kurz und bündig: Ich werde da nicht mehr einkaufen und auch Freunde und Bekannte zum Boykott zu überreden.