Neuen Kommentar hinzufügen

Ich habe in den letzten Jahren gerne das Büchlein "Der Kleinsthof" von Oswald Hitschfeld weitergegeben. Er hat in den 80er Jahren sich für die Nutzung kleiner Flächen zur Selbstversorgung und einfacher Lebensweise eingesetzt in der Einkommenskombination, nämlich im Rahmen einer postindustriellen Gesellschaft, die sich überhaupt nicht entwickeln will. Oder doch? Da spielen dann die Erfahrungen mit hinein, die wir jetzt machen.
Der Permafrostboden taut auf, die Wälder in Kalifornien, Griechenland brennen und in Kanada gibt es irrsinnige Temperaturen, die wir mit unserem fleißigen Wirtschaftswachstum weiter anheizen. Sind wir noch belehrbar?
Es war für mich wunderschön, in Rumänien 8 Jahre lang kleine Landwirtschaft zu betreiben mit Direktverkauf zu 50 % im Dorf, ganz ohne komplizierte Auflagen, wie es sie hier gibt. Ich bekenne, ich war Wirtschaftsflüchtling wegen einer irrwitzigen Agrarpolitik hierzulande und zwar von 2003-2011. Produkte, die sich oft genug biologisch schimpfen, obwohl sie ökologisch fehlleiten. Deswegen hier mein Bekenntnis zu eigenem Garten, Balkon mit Gemüse und Obst und ich hoffe auf ein starkes Anwachsen von SoLaWis (Solidarische Landwirtschaft) um Städte und Dörfer, das ist eine schöne Arbeit, das Wachsen erleben und die begleitenden Arbeiten dazu durch den Jahreslauf, abhängig von den Wetter- und Klimabedingungen zu machen: Pflanzen, Säen, Hacken, Mulchen, Düngen, Jäten, Ernten, Essen, Dankbarkeit und Fairteilen mit den Bedrohtesten. Oswald Hitschfeld hat seine Maxime so benannt: aus den Folgen der Industriegesellschaft lernen, d.h. sie sehen und verarbeiten, was da Ursachen und Wirkungen sind und dann eben konstruktiv die postindustrielle Gesellschaft anfangen zu bauen, persönlich zu leben versuchen, die auf jeden Fall kommen wird mit oder gegen uns. Das bleibt keine Entscheidungsfreiheit. Leben ist Wagnis und Tun und nicht Geschwätz über neue Technologien wie Akku-Autos als Lösung oder noch weitere Häuser bauen, selbst wenn es Passivhäuser sind. Es ist genug zugebaut, es gab noch nie so viel Wohnraum: Fairteilen! Damit unterstützen wir die Entschleunigung dessen, was uns alle betreffen wird. Da ist die Klimakatastrophe, aber auch das hitzige Klima in Gesprächen, die sich um wirklich wichtige Entscheidungen in Verstehenwollen und Zuhörenkönnen führen lassen sollten. Wer oxfam liest, sollte nicht nur für Ohne Armut weiterleben, sondern für eine Begrenzung des irrsinnigen Reichtums und Konsums, die Produktion und Rohstoffgewinnung ist schon weitestgehend aus dem Land ausgelagert, in dem wir leben. Wir treiben hauptsächlich Veredelungswirtschaft in einer sehr fragwürdigen, technokratischen Weise. Mut zur Einfachheit und Geradlinigkeit für unseren Alltag und die wichtigen Pausen (evtl. ein Sabbatjahr) wünsche ich uns allen als ein Kleinbauer mit viel guter Lebenserfahrung.

Wir freuen uns über anregende Diskussionen, sachliche Kritik und eine freundliche Interaktion.

Bitte achten Sie auf einen respektvollen Umgangston. Auch wenn Sie unter einem Pseudonym schreiben sollten, äußern Sie bitte dennoch keine Dinge, hinter denen Sie nicht auch mit Ihrem Namen stehen könnten. In den Kommentaren soll jede*r frei seine Meinung äußern dürfen. Doch es gibt Grenzen, deren Überschreitung wir nicht dulden. Dazu gehören alle rassistischen, rechtsradikalen oder sexistischen Bemerkungen. Auch die Diffamierung von Minderheiten und Randgruppen akzeptieren wir nicht. Zudem darf kein*e Artikelautor*in oder andere*r Kommentator*in persönlich beleidigt oder bloßgestellt werden.

Bitte bedenken Sie, dass Beleidigungen und Tatsachenbehauptungen auch justiziabel sein können. Spam-Meldungen und werbliche Einträge werden entfernt.

Die Verantwortung für die eingestellten Kommentare sowie mögliche Konsequenzen tragen die Kommentator*innen selbst.