„Die Kohlekommission hat de facto die deutschen Klimaziele aufgegeben. Der Vorschlag der Kommission sieht vor, dass von den derzeit 45 Gigawatt Leistung der Braun- und Steinkohlekraftwerke 12,5 Gigawatt bis 2022 abgeschaltet werden sollen. Um die deutschen Klimaziele für 2020 zu erreichen, wäre die Abschaltung von 20 Gigawatt Leistung oder die entsprechende Beschränkung der Betriebsstunden einzelner Kraftwerke nötig gewesen.

Mit dem Beschluss geraten auch die Ziele für die Folgejahre ins Wanken. Wenn die Bundesregierung den Kommissionsvorschlag so umsetzt, ist es kaum noch zu schaffen, die Klimaziele für 2030 zu erreichen. Das würde bedeuten, dass Deutschland auch 2030 seinen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen verfehlt.

Damit rückt das Ziel, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, immer weiter in die Ferne. Der Weltklimarat sagt voraus, dass bei einer Erwärmung über 1,5 Grad die Wetterextreme weltweit dramatisch zunehmen und Ernten und Lebensräume bedrohen werden. Die Dürre des vergangenen Sommers war nur ein Vorgeschmack auf die kommenden Probleme.“