In Aleppo droht durch syrisch-russische Luftangriffe eine neue humanitäre Katastrophe. Mehr als 250.000 Menschen sind seit fast vier Monaten eingeschlossen und haben kaum noch etwas zu Essen und zu Trinken. Die medizinische Versorgung ist in weiten Teilen zusammengebrochen. Treibstoff, der für Wasserversorgung, medizinische Einrichtungen sowie zum Heizen benötigt wird, ist ebenso Mangelware. Dies droht die Lage angesichts des bevorstehenden Wintereinbruchs weiter zu verschärfen.

Generator sorgt für sauberes Wasser trotz Stromausfällen

Oxfam hat am Mittwoch einen äußerst leistungsfähigen Generator nach Aleppo transportiert. Das Gerät wurde aus dem von der Regierung kontrollierten West-Aleppo in den von Oppositionsgruppen gehaltenen Ostteil der Stadt gebracht und wird im Suleiman al-Habibi-Wasserwerk eingesetzt, dem größten der Stadt. Gemeinsam mit einem bereits früher von Oxfam installierten Generator soll er zur Stabilisierung der Wasserversorgung in allen Teilen Aleppos beitragen, wenn Stromausfälle dazu führen, dass andere Pumpwerke nicht mehr funktionieren.

Damit wird die Wasserversorgung der knapp zwei Millionen Menschen in Aleppo mit sauberem Wasser deutlich verbessert – egal, in welchem Stadtteil sie leben. Doch dies allein genügt nicht, denn nach wie vor sind zahlreiche Menschen im belagerten Ostteil Aleppos akut vom Tod durch Hunger oder Bomben bedroht.

Luftangriffe einstellen, Blockade beenden!

Gemeinsam mit Oxfam fordern auch die syrische Big-Heart-Stiftung und die Syrian American Medical Society (SAMS), beides in Ost-Aleppo tätige Hilfsorganisation, die Luftangriffe sofort einzustellen und die Blockade der östlichen Stadtteile zu beenden, damit die dort lebenden Menschen das Kampfgebiet ungefährdet verlassen können.

Die Big-Heart-Stiftung hat seit dem 1. Oktober Essensrationen an 22.180 Familien in Ost-Aleppo verteilt, die bis Ende November ausreichen. Der Bedarf ist nach Angaben der Organisation noch wesentlich größer, aber solange nicht alle Kampfhandlungen eingestellt und Sicherheitsgarantien für unabhängige Hilfskonvois abgegeben würden, sei weitere Unterstützung nicht möglich.

Nur noch 29 Ärzte in Ost-Aleppo

Seit dem Beginn der syrisch-russischen Militäroffensive Ende Juli sind keine Hilfstransporte mehr in das belagerte Ost-Aleppo gelangt. Die Syrian American Medical Society (SAMS) beklagt, dass die Bombenangriffe auf Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen die medizinische Versorgung in Ost-Aleppo so gut wie lahmgelegt hätten. Ohne mehr Treibstoff für Stromgeneratoren könnten Krankenhäuser nicht funktionieren. Zudem gebe es dort nur noch 29 Ärzte, und zahlreiche Kinder könnten nicht geimpft werden.

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