Nahrungsmittel sind kein Anlageobjekt, mit dem am Finanzmarkt spekuliert werden darf.David Hachfeld
Oxfam
Die BayernLB und ihre Tochtergesellschaften haben beschlossen, vollständig aus dem Geschäft mit Rohstofffonds auszusteigen, mit denen auf die Entwicklung von Nahrungsmittelpreisen spekuliert werden kann.
„Wir begrüßen den konsequenten Schritt der BayernLB. Nahrungsmittel sind kein Anlageobjekt, mit dem am Finanzmarkt spekuliert werden darf“, sagt David Hachfeld von Oxfam. Oxfam und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung hatten in der Vergangenheit die BayernLB aufgefordert, die Wetten auf Nahrungsmittelpreise gänzlich einzustellen; auch dort, wo die Bank lediglich als Verwaltungsgesellschaft auftritt.
Allianz und Deutsche Bank müssen nachziehen
Die Entscheidung der BayernLB, nicht länger als Verwaltungsgesellschaft für derartige Fonds zur Verfügung zu stehen, hat Signalcharakter. Nach dem Ausstieg der BayernLB wird kein öffentliches Finanzinstitut in Deutschland mehr Rohstofffonds anbieten, mit denen auf Nahrungsmittelpreise gewettet werden kann. Auch die Commerzbank und die Volksbanken haben sich von diesem Geschäftsmodell verabschiedet.
„Andere Finanzinstitute wie die Allianz und die Deutsche Bank sollten nun endlich erkennen, dass man nicht mit Essen spielt und ihre Fonds mit Nahrungsmittelderivaten einstellen“, sagt Hachfeld.
Risiko: Hunger
Es gibt viele Hinweise dafür, dass Rohstofffonds und andere spekulative Finanzprodukte zu den starken Schwankungen der Nahrungsmittelpreise in den letzten Jahren beigetragen haben. Für in Armut lebende Menschen, die bis zu 80 Prozent ihres Einkommens für Essen aufwenden müssen, sind die Folgen katastrophal.
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Hintergrund zum Ausstieg der BayernLB aus der Nahrungsmittelspekulation (PDF)