Schweres Erdbeben in Syrien und der Türkei

Am frühen Morgen des 6. Februar haben zwei schwere Erdbeben das Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Nach mehr als 200 teils schweren Nachbeben liegt die Anzahl der Todesopfer in den beiden Ländern bei über 21.000. Diese Zahl wird voraussichtlich weiter steigen, denn es sind sind Tausende Häuser eingestürzt, in denen eingeschlossene Menschen vermutet werden.

Der Süden der Türkei ist stark betroffen, insbesondere die Gebiete um Gaziantep und Hatay/Antakya. Dies sind wichtige Zentren für Hilfsorganisationen, die über die Grenze nach Syrien humanitäre Hilfe leisten.

Syrien: Geflüchtete und Familien mit geringem Einkommen besonders vom Erdbeben betroffen

Die Katastrophe hat auch Gebiete im Nordwesten Syriens getroffen, in denen seit Jahren Kämpfe ausgetragen werden. In der Region leben die meisten der insgesamt 6,7 Millionen Menschen, die seit Ausbruch des Krieges innerhalb Syriens vertrieben worden sind. Oxfam leistet bereits seit 2013 humanitäre Hilfe in Syrien.

Auf der syrischen Seite haben die Beben vor allem in den Städten Aleppo, Latakia, Hama und Idlib schwere Schäden angerichtet. Die Menschen hier halten sich auf den winterlichen Straßen auf, weil sie weitere Gebäudeeinstürze befürchten.

In Aleppo wurden mehr als 50 Häuser bei den Beben zerstört und auch die Infrastruktur zu Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wurde beschädigt. Viele Menschen haben dadurch momentan keinen Zugang zu sauberem Wasser. Besonders betroffen sind neun Stadtteile, in denen überwiegend Familien mit geringem Einkommen leben. Hier soll es die meisten Todesopfer gegeben haben.

Nachts sinken die Temperaturen auf bis zu null Grad Celsius. Neben dem Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene-Material brauchen die Menschen daher dringend warme Kleidung und Decken.

Oxfam unterstützt vor Ort

Unsere Teams sind gemeinsam mit unseren lokalen Partnerorganisationen vor Ort. Im Rahmen unseres Nothilfe-Einsatzes in der Türkei und in Syrien unterstützen wir mit diesen Maßnahmen:

  • Wir organisieren in Aleppo die Logistik für ein Team von Ingenieur*innen, das beschädigte Gebäude inspiziert und sie auf Stabilität prüft, um zu klären, welche Gebäude sicher sind.
  • Wir haben Hygiene-Sets für mehr als 2.000 Familien beschafft, die in Kürze verteilt werden.
  • Ab Sonntag werden wir sauberes Wasser per Tanklastwagen zu den Behelfsunterkünften vom Erdbeben betroffener Menschen bringen.
  • Wir planen weitere Nothilfe-Maßnahmen gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Dazu gehören 78 Frauenkooperativen in den von den Erdbeben betroffenen Gebieten, die sich für die soziale und wirtschaftliche Stärkung ihrer jeweiligen Gemeinschaften einsetzen.
  • Wir arbeiten daran, bestehende Nothilfeprogramme in Syrien auszuweiten und zu ergänzen.

Unterstützen Sie die vom Erdbeben betroffenen Menschen jetzt mit Ihrer Spende!