Wachsende Ungleichheit, ausbeuterische Strukturen und eine fortschreitende Zerstörung der Umwelt: Unser Wirtschaftssystem steckt in einer Sackgasse. Wenn wir so weitermachen wie bisher, steuern wir auf eine soziale und ökologische Katastrophe zu – kleine Verbesserungen werden daran nichts ändern. Doch ein Wandel zu einer sozial und ökologisch gerechten Wirtschaft ist möglich, wenn wir das Problem bei den Wurzeln packen!
Mehrheit findet unser Wirtschaftssystem ungerecht
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Oxfam zeigt, dass auch die meisten Menschen in Deutschland das Problem erkannt haben: Nur ein Fünftel der Befragten findet unser Wirtschaftssystem gerecht, die Mehrheit verlangt umfassende Reformen. Die Befragten sehen unter anderem die Rolle von Unternehmen kritisch:
- 56 Prozent halten unsere Wirtschaft für sozial und ökologisch ungerecht und meinen, dass sie umfassend reformiert werden muss.
- Nur 13 Prozent sind der Meinung, dass Einkommen und Vermögen in Deutschland gerecht verteilt sind. Bei Unternehmensgewinnen sind es sogar nur 12 Prozent.
- 77 Prozent finden, dass große Konzerne zu viel Einfluss auf die Politik ausüben. Fast genauso viele (71 Prozent) wollen, dass die Politik die Macht großer Unternehmen begrenzt.
- 78 Prozent meinen, dass die Politik das Wirken großer Unternehmen auf die Umwelt stärker regulieren muss und 59 Prozent finden, dass Umweltverschmutzung von Unternehmen nicht ausreichend geahndet wird.
Diese Ergebnisse zeigen deutlich: Die Menschen haben genug von Profiten um jeden Preis, die zu Ungleichheit und Naturzerstörung führen. Es ist Zeit für Veränderungen!
Eine andere Wirtschaft ist möglich!
Und auch wir wollen die zerstörerischen Folgen unseres Wirtschaftssystems nicht länger hinnehmen. Gemeinsam mit weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen aus ganz Europa fordern wir eine sozial und ökologisch gerechte Wirtschaft,
- die weltweit das Wohlergehen aller Menschen fördert,
- die ausbeuterische Strukturen in globalem Maßstab überwindet und
- die Natur und Klima respektiert und bewahrt.
Wirtschaft sozial und ökologisch gerecht gestalten
Wie dieser Wandel konkret aussehen kann, beschreiben wir in unserem neuen Bericht “Auf dem Weg zu einer sozial und ökologisch gerechten Wirtschaft“. Darin legen wir zentrale Mechanismen dar, mit denen wir systemische Ausbeutung und Umweltzerstörung überwinden können.
Es gilt, die historisch und politisch gewachsene Ungleichheit zwischen Ländern und innerhalb von Gesellschaften zu beenden, die Konzentration von Macht und Reichtum aufzubrechen und den Wachstumszwang zu überwinden, da er mit einem enormen Ressourcenverbrauch verknüpft ist.
Dafür müssen wir unser Wirtschaftssystem von Grund auf demokratisieren und unsere Fixierung auf Wachstum beenden.
Gemeinsam für ein Klima des Wandels
Doch machen wir uns nichts vor: Eine Minderheit profitiert von den aktuellen Verhältnissen und wird ihre Macht und Privilegien nicht freiwillig abgeben. Deshalb wollen wir gemeinsam ein Gegengewicht aufbauen. Es braucht starke soziale Bewegungen, die notwendige Reformen einklagen und vorantreiben.
Aus diesem Grund haben wir uns mit 15 weiteren Partnerorganisationen aus 13 verschiedenen Ländern Europas zur Kampagne #Climate of Change zusammengeschlossen. Als europaweite Bewegung wollen wir ein Klima des Wandels erzeugen. Dafür denken wir die verschiedenen Krisen unserer Zeit konsequent zusammen und kämpfen für eine nachhaltige Zukunft mit einer sozial und ökologisch gerechten Wirtschaft und einer menschenwürdigen Migrationspolitik.