Es ist schon ein besonderer Moment: Wie eine junge Klimaaktivistin aus Kenia vor der martialischen Kulisse eines Braunkohletagebaus in Nordrhein-Westfalen vor deutschen Journalisten für Gerechtigkeit kämpft. Und eindrücklich deutlich macht, dass es einen ganz konkreten Zusammenhang gibt zwischen der Kohle, die wir hier verbrennen und dem Regen, der bei ihr zu Hause in Kenia nicht mehr fällt. Und dass genau das dort Menschenleben kostet.

Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, dass die Menschen, die am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich sind, am stärksten davon betroffen sind.
Elizabeth Wathuti

Oxfam war gemeinsam mit Elizabeth Wathuti, Luisa Neubauer und anderen Aktivist*innen vor Ort: Denn das Dorf Lützerath soll abgebaggert werden – und dem Abbau der darunter liegenden Braunkohle weichen. Doch indem wir in Deutschland die Kohle unter Lützerath verbrennen und die damit verbundenen Treibhausgase in die Luft blasen, heizen wir das Klima weiter auf.

So wird das Schicksal von Milliarden von Menschen besiegelt – hauptsächlich derer, die zur Klimakrise am wenigsten beigetragen haben. Elizabeth Wathuti will diese Ungerechtigkeit nicht länger akzeptieren. Deswegen hat sie zur diesjährigen Weltklimakonferenz COP27 einen Offenen Brief geschrieben. Nun sprach sie in einer beeindruckenden Rede auf dem Parteitag der Grünen, und auch in Lützerath wendete sie sich an die deutsche und internationale Politik. Hier einige Auszüge aus ihren Reden.

„Ich möchte, dass die COP27 Gerechtigkeit in den Mittelpunkt ihrer Verhandlungen stellt. Und ich weiß, dass Sie so viel mehr tun können, um zu helfen.

Gerechtigkeit bedeutet, Versprechen einzulösen, die gemacht, aber nicht eingehalten wurden.

Gerechtigkeit bedeutet auch, dass reiche Länder, die auf unsere Kosten stark profitiert haben, die Mittel bereitstellen, die sie 2009 versprochen haben, damit sich Länder wie das meine auf eine gerechte, nachhaltige und widerstandsfähige Weise entwickeln können.

Gerechtigkeit bedeutet, ehrlich zu sein und Verantwortung zu übernehmen.

Gerechtigkeit bedeutet, Emissionen drastisch zu senken, um weitere Verluste und Schäden zu vermeiden.

Und wir wissen, was wir tun müssen; einschließlich dem Fakt, dass wir fossile Brennstoffe im Boden lassen, um Ökosysteme massiv zu schützen.

Ich bin mit einer Botschaft von den Menschen an vorderster Front hierher gekommen: „Wir brauchen Hoffnung!“

Unterstützen Sie Elizabeth Wathuti und unterzeichnen Sie ihren Offenen Brief!

Zum Offenen Brief