In ihrer englischsprachigen Studie „Towards Feminist Development Policy: Prioritizing the Foundational Economy and Universal Basic Services” stellen sich Forscherinnen der Universität Wien die Frage, wie der Zugang zu Grunddiensten weltweit zu einer neuen, feministische Entwicklungspolitik beitragen kann.

Als Ausgangspunkt ihrer Analyse beleuchten die Autorinnen die Konzepte „Universal Basic Services“ und „Foundational Economy“, die vor allem in Großbritannien das Anliegen einer Grundversorgung für alle geprägt haben. Wobei sie den Fokus hier auf Verbindungen zu ähnlichen Ansätzen aus wirtschaftlich benachteiligten Ländern legen.

Inhalt der Analyse

  • Die Forscherinnen geben einen Einblick in feministische Entwicklungstheorien sowie unterschiedliche Definitionen von feministischer Entwicklungspolitik.
  • Damit stellen sie einen Maßstab für eine neuartige Entwicklungspolitik vor.
  • Ein Großteil ihrer Analyse beruht auch auf sechs Interviews mit Expertinnen, die praktische Erfahrungen einbringen, sowie auf Kommentare und Kritik eingehen können.
  • Diese Erfahrungen bereichern die Analyse um die Expertise aus wirtschaftlich benachteiligten Ländern.

Zu welchem Schluss kommen die Autorinnen?

  • Die Ergebnisse, die sich aus der theoretischen Auseinandersetzung und den Interviews ergeben, dienen als Grundlage für konkrete nächste Schritte und Empfehlungen hin zu einem feministischen Wandel in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, wie z. B.:
    - Machtabgabe an ehemals kolonialisierte Länder sowie Reparationen und Rückgabe von Kulturgut kolonialer Herkunft
    - Förderung von Frauen durch mehr Mitentscheidung und Kompetenzzuspruch in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit
    - In Verhandlungen mit Handelspartnern müssen die Menschenrechte berücksichtigt werden und die Handelspolitik feministische Ansätze fördern.
  • Im Allgemeinen muss eine neue feministische Entwicklungszusammenarbeit den Zugang zu Grunddiensten für alle Menschen unbedingt priorisieren.

Die Studie „Towards Feminist Development Policy” wurde im Rahmen des Projektes #ClimateOfChange erstellt, welches von der EU gefördert und von 16 NGOs in ganz Europa umgesetzt wird. Mehr Informationen auf www.climateofchange.info/germany