Die Folgen des Klimawandels werden Menschen zunehmend dazu zwingen, ihre Heimat zeitweise oder dauerhaft zu verlassen. Etwa nach Unwetterkatastrophen oder infolge des Anstiegs des Meeresspiegels. Der Klimawandel wird nie die einzige Ursache dafür sein, dass Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Aber er wird andere Faktoren, die damit zusammenhängen, verschärfen. Bestehende Problemen wie extreme Armut, soziale und politische Marginalisierung oder Konflikte um Land und Ressourcen werden durch die Folgen des Klimawandels verstärkt.

Sieben Nichtregierungsorganisationen skizzieren diese Herausforderung nun in einem gemeinsamen Bericht und fordern eine solidarische Klimamigrationspolitik, die sich der Verantwortung gegenüber klimabedingter Flucht und Migration auf drei Ebenen stellt:

  • Durch ambitionierten Klimaschutz und ausreichende Unterstützung der armen Länder bei der Anpassung an den Klimawandel, um die Lebensgrundlagen der Menschen zu sichern.
  • Durch migrationspolitische Mechanismen und internationale Instrumente, die die Menschen, die zunehmend auch wegen des Klimawandels abwandern oder fliehen werden müssen, nicht illegalisiert und kriminalisiert, sondern ihre Rechte schützt und fördert.
  • Durch Veränderungen in Politikfeldern, in denen der Klimawandel die ohnehin problematischen, strukturellen Ungerechtigkeiten weiter verstärkt – etwa in der internationalen Handelspolitik oder bei den EU-Agrarsubventionen, die die Landwirtschaft in den armen Ländern zerstört.

Die Broschüre wurde herausgegeben von Amnesty International, Brot für die Welt, der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Germanwatch, medico international und Oxfam Deutschland.