Rückblick der Geschäftsführenden Vorstände
Weltweit zunehmende soziale Ungleichheit, regelmäßige Hungerkrisen, Katastrophen und Konflikte, die immer mehr Menschen in die Flucht zwingen: Wenn wir die drängenden Herausforderungen unserer Zeit noch in den Griff bekommen wollen, können wir nicht so weitermachen wie bisher.
Die Folgen ausbeuterischer Strukturen werden früher oder später auf uns zurückfallen – genau wie die steigenden globalen Temperaturen nicht nur diejenigen betreffen, vor deren Haustür es gerade brennt. Wenn globale Konzerne kaum oder gar keine Steuern zahlen, bringt das nicht nur arme Länder um Einnahmen in Milliardenhöhe. Wenn Regierungen und Unternehmen Menschenrechte ungestraft mit Füßen treten, wird Unterdrückung Stück für Stück zur Normalität – überall.
Dass eine wachsende Zahl unserer Mitbürger*innen angesichts dieser Probleme die Augen verschließt und sich für rechtspopulistische Propaganda öffnet, ist erschreckend. Gleichzeitig blicken wir voller Hoffnung auf die immer stärker werdende Bewegung von Menschen, die für Gerechtigkeit, Vielfalt und Zukunftsperspektiven für kommende Generationen auf die Straße gehen.
Die Welt verändert sich, und auch der internationale Oxfam-Verbund und Oxfam Deutschland durchlaufen derzeit einen wichtigen Wandel. Um unseren Werten gerecht zu werden, entwickeln wir unsere Organisationskultur weiter, damit vor allem Frauen und Angehörige von Minderheiten nach vorne kommen. Denn wir können nur nach außen bewirken, was wir auch nach innen leben.
Frauen, Mädchen und an den Rand gedrängte Gruppen stehen von jeher im Mittelpunkt unserer Projekt- und Kampagnenarbeit. Als Teil der Nothilfe bei Krisen und Konflikten, etwa im Südsudan, bieten wir Schwangeren, Stillenden und anderen gefährdeten Gruppen speziellen Schutz. Kleinbäuerinnen wie Sunita Devi aus Indien (siehe Seite 19) unterstützen wir auf ihrem Weg aus Armut und Abhängigkeit. Weltweit konnten wir so auch im vergangenen Wirtschaftsjahr das Leben zahlreicher Menschen verbessern. Unsere Spender*innen haben uns dabei mit 4,9 Millionen Euro unterstützt.
Hinzu kamen 2,45 Millionen Euro für Oxfam Deutschlands entwicklungspolitische Arbeit plus Sachleistungen im Wert von mehreren Hunderttausend Euro aus der Oxfam Deutschland Shops gGmbH. Die Oxfam Shops erwirtschafteten knapp 14 Millionen Euro Umsatz.
Insgesamt lagen Oxfam Deutschlands Einnahmen 2018/19 bei rund 29,6 Millionen Euro. Detaillierte Ausführungen zu unserem Jahresabschluss finden Sie ab Seite 28 in diesem Bericht. Unser großer Dank geht an alle, die uns mit ihrer Spende, ihrer Unterschrift, ihrem Einkauf in den Oxfam Shops, ihrer ehren- oder hauptamtlichen Arbeit unterstützen: Für eine gerechte Welt. Ohne Armut.
Marion Lieser und Jan Heser
Geschäftsführende Vorstände
Oxfam Deutschland e.V.
Der Jahresabschluss und der Lagebericht von Oxfam Deutschland e.V. für das Wirtschaftsjahr 2018/19 wurden durch den Abschlussprüfer, die CURACON GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung finden Sie im Jahresbericht 2018/19.