Der Oxfam-Bericht „Ten years after the global food crisis, rural women still bear the brunt of poverty and hunger“ analysiert die Reformen, die seit der Lebensmittelkrise 2007-2008 in Kraft getreten sind und stellt heraus, warum sie nicht ausreichen, um weitere Nahrungsmittelkrisen zu verhindern.

Ursachen der Lebensmittelkrise

Zurückzuführen ist die damalige Krise strukturell auf:

  • die unzureichende öffentliche Förderung der Landwirtschaft,
  • die Machtungleichgewichte zulasten von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern,
  • die Klimakrise
  • sowie die Liberalisierung des Agrarhandels und der Warenterminmärkte.

Maßnahmen nach der Lebensmittelkrise

Die Maßnahmen beschränkten sich nach der Krise hauptsächlich auf die Nahrungsmittelsteigerung, obwohl das Weltmarktangebot in den Folgejahren mehr als ausreichend war. Die Ausweitung der Nahrungsmittelproduktion beförderte die industrielle, großflächige Landwirtschaft. Verteilungsfragen und ökologische Aspekte wurden ignoriert.

Die öffentliche Förderung der Landwirtschaft stieg global betrachtet nur geringfügig an. Auf nationaler Ebene blieb sie nach wie vor hinter den Erfordernissen zurück. Dabei vernachlässigen Förderprogramme und Politikmaßnahmen ausgerechnet die Menschen, die am stärksten von Nahrungsmittelkrisen betroffen und chronisch unterernährt sind: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in armen Ländern.

Die Politik muss handeln

Insbesondere zielgerichtete Programme für Frauen bleiben die Ausnahme, obwohl sie die Hauptlast tragen, wenn es um die Ernährung der Familie geht. Ein menschenrechtsbasierter Ansatz und die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit sind der Schlüssel zur Hungerbekämpfung und zur Vermeidung von Nahrungsmittelkrisen. Die Bundesregierung muss konsequent die menschenrechtlichen Risiken ihrer Handels- und Klimapolitik sowie ihrer Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft in der Entwicklungspolitik adressieren und die am stärksten vernachlässigten Gruppen – Kleinbauern und Kleinbäuerinnen – schützen und fördern.

Den englischen Bericht „Ten years after the global food crisis, rural women still bear the brunt of poverty and hunger” können Sie hier herunterladen: