Rückblick der Geschäftsführenden Vorstände

Marion Lieser und Jan Heser Geschäftsführende Vorstände Oxfam Deutschland
Marion Lieser und Jan Heser Geschäftsführende Vorstände Oxfam Deutschland e.V.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2019/20 traf die Corona-Pandemie die Welt in einem bis vor kurzem noch unvorstellbaren Ausmaß. Für Oxfam Deutschland hieß es Mitte März zunächst, den Umzug ins Homeoffice zu organisieren. Auch alle Oxfam Shops mussten schließen. Zuhause zu bleiben, ist in Deutschland und Europa ungewohnt und oft schwierig, aber meist machbar. Viele Menschen im Globalen Süden können sich diesen Luxus dagegen nicht leisten. Sie haben kein soziales Sicherungsnetz, das sie auffängt, auch wenn sie einmal kein Geld verdienen können. Und angesichts schwacher Gesundheitssysteme ist für sie die Bedrohung, die von einer Infektion aus- geht, ungleich höher als in Deutschland. Hinzu kommen fast 80 Millionen Menschen weltweit, die auf der Flucht sind und vielerorts dichtgedrängt in Notunterkünften oder Geflüchtetencamps leben müssen.

Es gibt aber auch Herausforderungen, die uns über alle Grenzen hinweg vereinen: Die erschreckende Zunahme häuslicher Gewalt durch die Einschränkungen im öffentlichen Leben. Oder die Tatsache, dass es überall Frauen sind, die die größte Last und Verantwortung für Familien zu tragen haben. Oxfam setzt sich seit Jahren aktiv dafür ein, diese Ungleichheit zu überwinden – sowohl zwischen Globalem Norden und Süden als auch innerhalb von Gesellschaften und zwischen den Geschlechtern (siehe S.12).

Dass die durch das Corona-Virus ausgelöste Krise die gesamte Menschheit trifft, birgt aber auch Hoffnung. Hoffnung, dass Regierungen die unzureichenden Zustände in ihren Ländern zum Anlass nehmen, um endlich zu handeln und ihre sozialen Systeme zu verbessern sowie allen Bürger*innen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung zu gewähren. Hoffnung, dass die große Solidarität, die wir zu Beginn erlebt haben, weiter trägt und die Zivilgesellschaft gestärkt aus dieser schweren Zeit hervorgeht.

Im Mai konnten die ersten Oxfam Shops unter Einhaltung der nötigen Schutzvorkehrungen wieder öffnen. Insgesamt erwirtschafteten die Oxfam Shops 2019/20 14,38 Millionen Euro Umsatz, von denen 2,2 Millionen in Oxfam Deutschlands weltweite Arbeit flossen. Da wir uns noch immer in einer schwierigen Zeit befinden, sind wir derzeit bemüht, die finanziellen Auswirkungen der monatelangen Shop- Schließungen im laufenden Geschäftsjahr so weit wie möglich aufzufangen. All dies wäre ohne die Hilfe unserer rund 3.400 Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen. Ihnen ein riesiges Dankeschön: Sowohl denjenigen, die zu ihrem eigenen Schutz zwischendurch zuhause bleiben mussten als auch denen, die die Stellung hielten oder kurzfristig neu einsprangen.

Ein ebenso großer Dank gilt unseren treuen Spender*innen, die uns 2019/20 mit 5,9 Millionen Euro unterstützten und auch in der Krise an unserer Seite bleiben. Insgesamt lagen Oxfam Deutschlands Einnahmen im vergangenen Geschäftsjahr bei rund 33,4 Millionen Euro. Detaillierte Ausführungen zu unserem Jahresabschluss finden Sie ab Seite 28 in diesem Bericht.

Marion Lieser und Jan Heser

Geschäftsführende Vorstände
Oxfam Deutschland e.V.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht von Oxfam Deutschland e.V. für das Wirtschaftsjahr 2019/20 wurden durch den Abschlussprüfer, die CURACON GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung finden Sie im Jahresbericht 2019/20:

Jahresbericht 2019/20