Es ist mal wieder soweit. In Doha, Qatar hat heute die 18. Klimakonferenz, die sogenannte COP18, begonnen. Das Interesse für die Konferenz bei der über eines der dringendsten, wenn nicht über das dringendste Problem der Menschheit entschieden wird, ist eher mäßig. Auf den Seiten der großen Online Magazine kursiert die Nachricht eher im Mittelfeld.

Dies hängt natürlich auch mit dem enttäuschenden Ergebnis der Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen zusammen, als die ganze Welt die Verhandlungen mit großem Interesse und Erwartungen verfolgte. Was können wir also von Doha erwarten? Zugegebenermaßen große Sensationen und Durchbrüche sind nicht zu erwarten. Dennoch geht es darum, wichtige Voraussetzungen zu schaffen, damit das zwei Grad Ziel doch noch zu erreichen ist und die Entwicklungsländer ausreichend Geld für die Anpassung an den Klimawandel bekommen.

Im Wesentlichen geht es um vier Punkte:

Kyoto-Protokoll: In Doha soll die zweite Verpflichtungsrunde unter dem Kyoto-Protokoll verabschiedet werden.

Klimaschutzziele bis 2020: Die bisherigen Klimaschutz-Zusagen werden nicht reichen, um das zwei Grad Ziel zu erreichen. In Doha wird es also auch darum gehen wie diese „Ambitionslücke“ geschlossen werden kann.

Neues Klimaschutz-Abkommen: Spätestens 2020 soll es ein neues, umfassendes Klima-Abkommen geben. Dieses soll bis 2015 ausverhandelt sein. Damit dies gelingt muss in Doha ein konkreter Fahrplan ausgearbeitet werden.

Klimafinanzierung: Klimaschutzmaßnahmen, Anpassung an den Klimawandel und die Folgen von Klimakatastrophen kosten Geld. Deshalb sollen ab 2020 100 Mrd. US-Dollar in den sogenannten Green Climate Fund fließen, der Entwicklungsländern dabei helfen soll entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wie es mit der Klima-Finanzierung bis 2020 weiter geht und wie der Green Climate Fund einmal gefüllt werden soll ist noch völlig offen.


Der Klimawandel kostet Geld. Schon jetzt. Deshalb ist es auch so wichtig, dass in Doha konkrete Zusagen für die Klimafinanzierung in den Entwicklungsländern nach 2012 gemacht werden. Quelle: Oxfam.
Jan Kowalzig, Klimareferent bei Oxfam Deutschland, wird die nächsten zwei Wochen mit vor Ort sein, um die Verhandlungen insbesondere in Hinblick auf die Auswirkungen für die ärmsten Menschen dieser Erde kritisch zu begleiten. Hier in diesem Blog könnt ihr in den kommenden zwei Wochen mehr über die Klimakonferenz erfahren. Wir sind gespannt, was Jan zu berichten hat.

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