The world has enough for everybody’s need but not for everybody’s greed. ‑ Gandhi

Treffender könnte einer der Gründe für den Hunger und die aktuelle Not vieler Menschen auf der Welt kaum formuliert werden. Millionen Menschen haben jeden Tag nicht genug zu essen. Steigende Nahrungsmittelpreise machen Reis, Weizen und andere Grundnahrungsmittel für arme Menschen in den Entwicklungsländern immer unerschwinglicher.

Eine Ursache für den Anstieg der Preise ist die Spekulation mit diesen Nahrungsmitteln an den Börsen weltweit. Die Organisation Food Watch hat kürzlich eine Studie vorgestellt, die aufzeigt wie exzessive Spekulation an den Rohstoffbörsen die Preisausschläge bei Nahrungsmitteln verstärkt. Ebenso haben Misereor und die Welthungerhilfe Studien vorgelegt, welche diese These weiter stützen.

Bei einer Veranstaltung der Welthungerhilfe unter dem Titel „Preise auf der Achterbahn“, äußerte Referatsleiter Stefan Schmitz aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Zweifel daran, das Spekulation die Ursache für Preissteigerungen seien. Man könne vielleicht 15 bis 20 Prozent der Preissteigerung durch Spekulation erklären, bemerkte Schmitz, ihm gehe es jedoch darum Maßnahmen gegen die übrigen 80 Prozent zu ergreifen.

Schmitz tat das Problem als sekundär ab. Wenn jedoch exzessive Spekulation an den Rohstoffmärkten als Ursache für die aktuelle Preissteigerung weiter weggeredet wird, geht die folgenreiche Entwicklung der letzten Jahre ungebremst weiter. Seit der Lebensmittelkrise 2008 gelten Grundnahrungsmittel als äußerst profitable Anlageobjekte. Viele Händler sind in den lukrativen Markt eingestiegen. Sie halten die Nachfrage künstlich hoch und verzerren so die Preise.

Dem Treiben an den Börsen ein Ende zu setzen ist nicht schwer. Wir brauchen Gesetze, die exzessive Spekulation verbieten und die Märkte stärker regulieren, beispielsweise durch Höchstgrenzen für zulässige Preisschwankungen und handelbare Termingeschäfte.

Um der Forderung nach besserer Regulierung und Transparenz an den Märkten Nachdruck zu verleihen, hat Oxfam zusammen mit WEED und attac am 13. Oktober 2011 vor der Frankfurter Börse einen Food Circus veranstaltet. Während zwei Jongleure das Essen immer höher in die Lüfte warfen, trieb ein als Finanzminister Schäuble verkleideter Aktivist das Treiben an, anstatt dem Treiben  Einhalt zu gebieten und der Gier einen Riegel vorzuschieben.

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