“Aktivismus kann eher die Reise sein als die Ankunft“ – Dieses Zitat von Grace Lee Boggs prägt mich sehr in meinem Aktiv-sein und ich verbinde es außerdem stark mit der aktuellen Stand-as-One Kampagne von Oxfam. Oxfam setzt sich vor allem gegen extreme Formen von Hunger und Armut ein. Wenn wir Armut nicht nur eindimensional als die Abwesenheit von Wohlstand und materiellem Besitz verstehen, wird die Bedeutung der STAND AS ONE-Aktion besonders deutlich: Armut ist auch das Gegenstück zum Reichtum der Erkenntnis, dass die Beziehung zu anderen Menschen ein Grundbedürfnis darstellt.
Seit dem 2. Weltkrieg waren nicht mehr so viele Menschen auf der Flucht vor Kriegen und Konflikten wie in diesem Jahr: Mehr als 60 Millionen Menschen haben ihre Heimat verloren und müssen auf der Flucht existenzielle Herausforderungen meistern
In Europa erleben wir als Reaktion auf ihre Ankunft aktuell divergierende Tendenzen: Auf der einen Seite ist die Bereitschaft zu Solidarität und Unterstützung von geflüchteten Menschen groß – auf der anderen nehmen Ängste, Abwehrreaktionen und damit verbundene Diskriminierung ebenfalls zu. Dies wurde auch bei unserem Einsatz in Gelsenkirchen deutlich: Viele Menschen wollten sich aktiv beteiligen, hatten selbst bereits Erfahrungen in der Geflüchtetenhilfe gesammelt und zeigten sich überzeugt von der Kampagne. Trotz des Regenwetters erklärten sich ganze Familien bereit, für eine gerechtere Welt Position zu beziehen. Gleichzeitig waren an einigen Stellen auch Unsicherheiten spürbar, oder auch eine schiere Überforderung mit der Situation. Dies hat mir gezeigt, wie viel sensible Kommunikation bezüglich des Eine-Welt-Gedankens noch notwendig ist.
Umso entscheidender ist es, dass wir Menschen darin unterstützen, sich stark zu machen, sie befähigen, Beziehungen aufzubauen und ihnen ermöglichen, an gemeinschaftlichen Aktionen zu partizipieren.
„They could be us, we could be them, so we send them our love“, hat Chris Martin bei der Verleihung der Brit Awards gesagt, den die Band allen derzeit fliehenden Musiker*innen gewidmet hat. A Head Full of Dreams – den Kopf voller Träume, von einer verbundenen Welt, wie sie auch auf dem anschließenden Konzert farbenprächtig inszeniert wurde. Gemeinsam konnten wir Lichter der Hoffnung und der Einigkeit setzen, während wir uns von Coldplay verzaubern ließen.
Mach mit bei der STAND AS ONE-Aktion
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