Im Moment klingt es auf den Fluren von Oxfam Am Köllnischen Park in Berlin wie bei den Proben eines balinesischen Gamelan-Orchesters. Es klingelt und scheppert. Dahinter steckt Caitlyn aus dem Trailwalker-Team, die gerade Hunderte von Medaillen mit grünen Siegerbändchen versieht. Die heiße Phase der Vorbereitung des Oxfam Deutschland Trailwalker hat begonnen. Und eigentlich müsste Caitlyn noch viel mehr Tage mit ihren klingelnden Medaillen verbringen, wollte man alle auszeichnen, die den Spendenlauf der besonderen Art am 7. und 8. September in Osterode am Harz zu einem läuferischen Highlight machen. Alle hätten eigentlich schon im Vorfeld eine Auszeichnung verdient.
Wenn die LKW mit den Medaillen, den Fahnen, den T-Shirts und Computern sich in den nächsten Tagen auf den Weg in den Harz machen, dann erwartet uns wieder diese ungeheure Hilfsbereitschaft in der Region. Nicht nur die Stadt Osterode, deren Stadthalle wir nutzen dürfen, sondern insbesondere die vielen Freiwilligen, die gleich beim Ausladen mit anpacken wollen, beeindrucken mich. Wir hatten vor, eine von ihnen in einem Porträt in der Zeitung darzustellen. Aber sie wollte nicht. Lieber einfach unsichtbar weiterarbeiten, ohne Bild in der Zeitung. Dass es solch uneigennützige Hilfe in Zeiten der Casting-Shows noch gibt...
Wenn ich am 7. September auf dem Kornmarkt den Startschuss gegeben haben werde, dann haben nicht nur die über 100 Teams mit Läufer/innen und Supporter/innen den ersten Schritt getan. Hinter jedem Team stehen Spender/innen und Sponsoren, Freundinnen, Freunde, Ehefrauen, Ehemänner und Verwandte, die dem Team Brote und Blasensalbe eingepackt haben und nun zuhause auf die ersten Meldungen auf der Trailwalker-Seite warten. Und manch eine/r der Freiwilligen konnte sogar vor Ort in einem richtigen Bett schlafen und hat zudem noch ein Tässchen Kaffee bekommen: bei einer der Harzer Gastfamilien, die einen Schlafplatz geboten haben.
Im Vordergrund eines solchen Laufes steht das Teamerlebnis, in Verbindung mit dem Spendenziel und der sportlichen Leistung. Die Läufer/innen des Oxfam Trailwalker haben inzwischen mehr als dreimal die Erde umrundet und beinahe eine Million Euro für Oxfam gespendet. Doch auf der ganzen Welt hängt das Gelingen dieses Events auch von den Freiwilligen, den zauberhaften Unsichtbaren, ab. Ob auf den Treppen in Hongkong, in den Wäldern Burgunds, am Fuße des Fuji in Japan, in den Nebeln Yorkshires oder in der Hitze Indiens: Der Trailwalker ist ein Teil der internationalen Oxfam-Bewegung. Ganz unter dem Motto: Wie weit gehst Du für eine Welt ohne Armut? Am 7. September werden wir es zum vierten Mal in Osterode erleben. Ich freue mich darauf.
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