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#bringbackourgirls

Bringt die Mädchen zurück!

16. Mai 2014

Die jüngsten Nachrichten aus Nigeria haben die Weltöffentlichkeit schockiert: Seit mehr als vier Wochen sind mehr als 200 Schülerinnen aus Chibok im Nordosten des Landes in der Gewalt der islamistischen Gruppe Boko Haram. Die Entführer haben angekündigt, die Mädchen entweder zwangsverheiraten zu wollen oder als Sklavinnen zu verkaufen. Dass die Suche bislang erfolglos blieb, ist sehr beunruhigend. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Mädchen und ihren Familien.

Die Extremisten haben nicht zufällig Schulmädchen als Ziel ihres Terrors ausgewählt. Sie wollen nicht nur Angst und Schrecken verbreiten, sondern ein Exempel statuieren – gegen Bildung im Allgemeinen und die Bildung von Frauen im Besonderen. Denn beides hat in ihrer demokratie- und frauenfeindlichen Ideologie keinen Platz.

Bei Oxfam betrachten wir Geschlechterdiskriminierung als ein wesentliches Hindernis für nachhaltige Entwicklung. Deswegen stehen Frauen und Mädchen im Zentrum unserer Arbeit. Bildung ist der Schlüssel für Mädchen und Frauen, um Armut, Ungerechtigkeit und Diskriminierung zu entkommen. Wir appellieren deshalb an die nigerianische Regierung, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Mädchen zurückzubringen und allen der mehr als zehn Millionen Kinder, die in Nigeria nicht zur Schule gehen können, den Schulbesuch zu ermöglichen. Wir unterstützen den weltweiten Aufruf #bringbackourgirls.

Auch die internationale Gemeinschaft steht in der Pflicht, Nigeria zu unterstützen. Zum einen ist der Konflikt nicht nur ein Problem Nigerias, denn er droht die gesamte Region zu destabilisieren. Zum anderen hat sich die Weltgemeinschaft im Jahr 2000 dazu verpflichtet, alle Staaten zu unterstützen, die Bildung für alle erreichen wollen. Damit die Politiker/innen ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen, betreiben wir intensive Kampagnenarbeit zum Menschenrecht auf Bildung und sind Mitglied in der Globalen Bildungskampagne.

Bildung ist ein wirksames Instrument im Kampf gegen religiösen Extremismus, denn wo Unwissenheit und Armut herrschen, lassen sich Menschen leichter manipulieren. Um die Bevölkerungen Nigerias und ihre Nachbarstaaten langfristig vor der Gefahr islamistischen Terrors zu schützen, braucht es allerdings mehr. Es geht auch darum, die tiefverwurzelte Ungleichheit zwischen dem ölreichen Süden und dem armen Norden des Landes zu beenden. Notwendig sind eine gerechte Besteuerung von Großkonzernen und die Umverteilung von Reichtum, etwa zugunsten öffentlicher Gesundheitsleistungen – und Bildung für alle. Damit sich die furchtbaren Ereignisse, deren Zeuge wir gerade werden, nicht wiederholen.

Wir freuen uns über anregende Diskussionen, sachliche Kritik und eine freundliche Interaktion.

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