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Lidl stärkt Frauenrechte
Ein Jahr nach dem Fortschritt in Sachen Menschenrechte legt der Supermarktgigant Lidl einen weiteren Meilenstein zurück und veröffentlicht konkrete Ziele dazu, wie zukünftig die Rechte von Frauen im eigenen Unternehmen und in der Lieferkette verbessert werden sollen – leider bisher nur auf der niederländischen Website. Das ist dennoch eine ordentliche Leistung und verdient Respekt, zumal es hier nicht um vage Bekenntnisse, sondern detaillierte Geschäftspolitiken zu Geschlechtergerechtigkeit und Aktionspläne geht.
Der Einzelhändler reagiert damit auf Oxfams Forderungen zu Geschlechtergerechtigkeit, die wir zusammen mit unserem jüngsten Bericht Pandemie-Profiteure und Virus-Verliererinnen vorgelegt haben und der in den Niederlanden mit öffentlichen Kampagnenaktionen wie Radiospots begleitet wurde. Das zeigt einmal mehr, dass Unternehmen vor allem auf öffentlichen Druck reagieren. Nicht zuletzt ist dieser erneute Erfolg daher auch dem jahrelangen Einsatz unserer zahlreichen Unterstützer*innen zu verdanken, die durch öffentliche Aktionen immer wieder Druck auf Lidl erzeugt haben.
Wozu hat Lidl sich konkret verpflichtet?
Hervorzuheben ist vor allem, dass Lidl zugesagt hat, noch in diesem Jahr eine Strategie dafür vorzulegen, wie das Unternehmen Geschlechtergerechtigkeit bei der Einstellung, Fortbildung und Förderung von Frauen herstellen wird – im eigenen Geschäftsbereich, aber auch bei Lieferanten. Zentral dabei soll die Einbindung von Frauenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und lokalen Frauen- und Arbeitnehmer*innen-Organisationen sein.
Des Weiteren ist anzuerkennen, dass Lidl angekündigt hat, einen Aktionsplan vorzulegen, um Unterschiede bei Einkommen und Gehältern zumindest in drei für Frauenrechtsverletzung besonders sensiblen Produktionsketten zu beseitigen und über Fortschritte zu berichten. Der zentrale Unterschied zur bisherigen Politik liegt darin, dass Lidl sich öffentlich verpflichtet, auch durch seine Einkaufspolitik Lieferanten dabei zu unterstützen, Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen. Einfach ausgedrückt hat Lidl zugesichert, für Fortschritte bei der Geschlechtergerechtigkeit bei seinen Lieferanten zukünftig mehr zu zahlen.
Ganz entscheidend ist darüber hinaus, dass Lidl sich verpflichtet hat, darauf hinzuarbeiten, dass in seinen Lieferketten existenzsichernde Löhne auch im Hinblick auf Frauen gezahlt werden und darüber ab dem Jahr 2023 regelmäßig zu berichten. Oxfam wird mit seinen Partner*innen aufmerksam beobachten, wie sich diese angekündigte neue Politik für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Realität bei den diversen Lieferanten des Discounters auswirken wird.
Dass trotz dieses Erfolges gesetzliche Regelungen wie das jüngst in Deutschland verabschiedete Lieferkettengesetz dringend gebraucht werden, zeigt nicht zuletzt Konkurrent Edeka, der im Oxfam-Supermarkt-Check bei Frauenrechten bislang 0 Punkte erzielt.
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