Im Vorfeld des am Montag in Brüssel stattfindenden EU-Außenministertreffens in Brüssel drängt Oxfam die Regierungen, weitere militärische Logistikkapazitäten unter ziviler Koordination bereitzustellen, medizinisches Fachpersonal aufzustocken und noch mehr lebensrettende Finanzmittel zuzusagen und rasch auszuzahlen.

Während der Mangel an medizinischem Personal, Logistik und Finanzierung die Hilfsmaßnahmen behindere, habe sich das Zeitfenster zur Eindämmung der Epidemie auf zwei Monate verengt.

Marion Lieser, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland: „Wir blicken in den Abgrund. Statt uns von der Ebola-Angst lähmen zu lassen, müssen wir der Krankheit entschlossen und unter Aufbietung aller verfügbaren Mittel entgegentreten. Ausmaß und Schnelligkeit der Ebola-Ausbreitung sind beispiellos, nur wenn die Staatengemeinschaft koordiniert und entschlossen handelt, werden wir dem Einhalt gebieten können. Zögern führt in die Katastrophe.“

Die Ebola-Krise kann sich zur größten humanitären Katastrophe unserer Generation ausweiten, wenn ihr nicht umgehend Einhalt geboten wird. Oxfam hat bisher erst einmal zu militärlogistischer Unterstützung humanitärer Hilfsmaßnahmen aufgerufen, hält sie in diesem Fall aber angesichts des massiven und sofortigen Bedarfs an Personal und Logistikkapazitäten für unerlässlich. Umso dramatischer ist es, dass auch die bisher angekündigte militärlogistische Hilfe unterdimensioniert ist und zu langsam anläuft.

Auch bei der Finanzierung der humanitären Hilfe bleibt die internationale Gemeinschaft hinter ihren Möglichkeiten zurück: Von dem von den Vereinten Nationen für die nächsten sechs Monate genannten Finanzbedarf in Höhe von einer Milliarde Dollar ist bisher nur ein Bruchteil eingegangen.

Oxfams Aktivitäten vor Ort
Oxfam liefert Trinkwasser für Ebola-Behandlungszentren und stellt Hygiene-Sets, Desinfektionsmittel und Schutzausrüstungen zur Verfügung. Zudem bildet Oxfam Gesundheitspersonal aus, das Familien über Ebola informiert und leistet über lokale Radiostationen Aufklärung, um möglichst viele Menschen, auch in abgelegenen Gebieten, zu erreichen.