Der humanitäre Bedarf im Land ist riesengroß: Zwei Millionen der rund 4,8 Millionen Einwohner haben nicht genug zu essen. 65 Prozent der Bevölkerung haben keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser. Aufgrund der Gewalt im Land sind 800.000 Menschen auf der Flucht, entweder als Binnenvertriebene oder als Flüchtlinge in den Nachbarländern. Für Frauen ist die Not besonders groß: Allein im vergangenen Jahr wurden schätzungsweise 60.000 Frauen Opfer von Gewalt.

Oxfams Landesdirektor in der Zentralafrikanischen Republik, Ferran Puig, erklärt dazu: "Trotz der friedlichen Wahlen Anfang des Jahres ist ein Großteil des Landes weiterhin unter Kontrolle bewaffneter Gruppen, die die Bevölkerung terrorisieren. Vor Kurzem kam es in der Hauptstadt Bangui zu einer neuen Welle von Gewalt. Die Sicherheitslage im Norden des Landes hat sich ebenfalls verschlechtert. Im Oktober sind 37 Menschen bei einem Angriff auf ein Vertriebenencamp in Kaga Bandoro ums Leben gekommen, 300 Kilometer von Bangui entfernt."

"In den vergangenen fünf Jahren gab es vier Geberkonferenzen in Brüssel. Trotzdem ist das Land wieder und wieder in neue Krisen abgerutscht. Deswegen brauchen wir mehr und langfristigere Zusagen für humanitäre Hilfe, damit sich das Land erholen kann. Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Aber trotz des riesigen Bedarfs im Land gibt es zurzeit nicht einmal genügend Geld, um damit die humanitäre Hilfe abzudecken. Wir brauchen dringend langfristige und zugleich flexibel einsetzbare Hilfe", so Puig.

Oxfam arbeitet seit 2014 in der Zentralafrikanischen Republik in den Bereichen Nahrungsversorgung, Einkommensschaffung, humanitärer Schutz mit Schwerpunkt auf Frauen sowie im Bereich Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene. Insgesamt unterstützt das Landesprogramm über 300.000 Menschen in Bangui, Bria, Paoua und Batangafo.