"Es ist fast schon gute Tradition, dass Deutschland rechtzeitig zur jährlichen Klimakonferenz frisches Geld in den wichtigen Anpassungsfonds einzahlt. Seit Jahren unterstützt der Fonds erfolgreich die armen Länder bei der Anpassung  an die klimatischen Veränderungen, leidet aber immer wieder an chronischem Geldmangel. Die neuerliche Zusage der Umweltministerin ist hochwillkommen. Andere Länder wie Großbritannien, Frankreich oder Norwegen sollten sich daran ein Beispiel nehmen."

"Das darf allerdings nicht davon ablenken, dass die meisten Industrieländer dieses Jahr überhaupt keine Bereitschaft zeigen, den ärmeren und vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern eine deutliche und vor allem ausreichende Steigerung der Finanzhilfen zur Anpassung an den Klimawandel zuzusagen. Das aber wäre dringend nötig, angesichts der wachsenden Not in vielen Ländern etwa zur Sicherung der Ernten oder zum Schutz gegen künftige Unwetterkatastrophen."

Hintergrund

Die Einrichtung des Anpassungsfonds wurde 2001 auf der COP7 in Marrakesch (!) beschlossen. Als Finanzierungsquellen sollten sowohl Einzahlungen der Geberländer als auch eine Abgabe auf den Clean Development Mechanism sein, über den die Industrieländer ihre Reduktionsziele unter dem Kyoto-Protokoll teilweise durch Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern erfüllen können. Der CDM ist als Quelle inzwischen ausgetrocknet, weil etwa im europäischen Emissionshandel ein gewaltiger Überschuss an CO2-Gutschriften herrscht und für weitere Zertifikate keine Nachfrage mehr herrscht. Deutschland hat sich inzwischen zum größten Geber für den in Bonn beheimateten Anpassungsfonds entwickelt.

Kontakt:

Jan Kowalzig (in Marrakesch): +49-178-4538050