Oxfam hat am Mittwoch einen zweiten äußerst leistungsfähigen Generator nach Aleppo transportiert. Das Gerät wurde aus dem von der Regierung kontrollierten West- in den von Oppositionsgruppen gehaltenen Ostteil der Stadt gebracht und wird im Suleiman al-Habibi-Wasserwerk eingesetzt, dem größten der Stadt. Dort soll er zur Stabilisierung der Wasserversorgung in allen Teilen der Stadt beitragen, wenn Stromausfälle dazu führen, dass andere Pumpwerke nicht mehr funktionieren.

„Die beiden von Oxfam installierten Generatoren werden die Wasserversorgung der knapp zwei Millionen Menschen in Aleppo mit sauberem Wasser deutlich verbessern – egal, in welchem Stadtteil sie leben. Doch dies allein genügt nicht, denn nach wie vor sind zahlreiche Menschen im belagerten Ostteil der Stadt akut vom Tod durch Hunger oder Bomben bedroht“, sagt Andy Baker, Oxfams Nothilfekoordinator für die Syrienkrise.

Gemeinsam mit Oxfam fordern auch die syrische Big-Heart-Stiftung und die Syrian American Medical Society (SAMS), beides in Ost-Aleppo tätige Hilfsorganisation, die Luftangriffe sofort einzustellen und die Blockade der östlichen Stadtteile zu beenden, damit die dort lebenden Menschen das Kampfgebiet ungefährdet verlassen können.

Abd Alwahab Jessry von der Big Heart Foundation berichtet: „Wir haben seit dem 1. Oktober Essensrationen an 22.180 Familien in Ost-Aleppo verteilt, die bis Ende November ausreichen. Der Bedarf ist noch wesentlich größer, aber wir können nichts tun, solange nicht alle Kampfhandlungen eingestellt und Sicherheitsgarantien für unabhängige Hilfskonvois abgegeben werden.“

Seit dem Beginn der syrisch-russischen Militäroffensive Ende Juli sind keine Hilfstransporte mehr in das belagerte Ost-Aleppo gelangt.

Dr. Ahmad Tarakji, Präsident der Syrian American Medical Society (SAMS) beklagt: „Die Bombenangriffe auf Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen haben die medizinische Versorgung in Ost-Aleppo so gut wie lahmgelegt. Ohne mehr Treibstoff für Stromgeneratoren können Krankenhäuser nicht funktionieren. Zudem gibt dort nur noch 29 Ärzte, und zahlreiche Kinder konnten nicht geimpft werden. Es muss jetzt dringend gehandelt werden, bevor es zu spät ist.“