Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Zahl der Hungernden im Jahr 2016 erstmals seit Jahren wieder gestiegen; um 38 Millionen auf 815 Millionen. Mit der Agenda 2030 hat sich die internationale Staatengemeinschaft verpflichtet, Hunger und Mangelernährung bis 2030 zu beenden. Doch immer mehr Menschen werden abgehängt und von der Politik im Stich gelassen; die soziale Ungleichheit sowie Landraub durch Agrarkonzerne und Investoren nehmen zu. Der Klimawandel zerstört die Lebensgrundlagen der Menschen, beeinträchtigt die Ernten und verschärft den Hunger weiter.

„Wichtige Hungertreiber sind Krisen, Konflikte und der Klimawandel. Was die Menschen brauchen, ist Frieden in ihrer Heimat und deutlich mehr Unterstützung der reichen Länder bei der Anpassung an die klimatischen Veränderungen. Die Erderwärmung muss auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden“, erklärt Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale.

Strategie der Bundesregierung zum Scheitern verurteilt

„Die Bundesregierung will den Hunger gemeinsam mit der Agrarindustrie bekämpfen. Diese Strategie ist zum Scheitern verurteilt. Die am stärksten von Hunger betroffenen Menschen werden nicht erreicht, kleinbäuerliche Familien verdrängt und ökologische Probleme verschärft“, kritisiert Wiggerthale.

Um den Hunger zu bekämpfen, muss die Politik an den Bedürfnissen von kleinbäuerlichen Familien, Frauen und anderen an den Rand der Gesellschaft gedrängten Gruppen ansetzen und eine Landwirtschaft fördern, die umwelt- und klimagerecht ist. „Oberstes Gebot ist eine kohärente Politik, die nicht an einer Stelle das zerstört, was sie anderswo versucht aufzubauen. Konkret gilt es Landraub zu stoppen, die Spekulation mit Nahrungsmitteln einzudämmen und Billigexporte in Entwicklungsländer zu beenden“, so Wiggerthale.