„Die Weltgemeinschaft droht krachend an der Umsetzung des UN-Ziels „Bildung für alle“ (SDG 4) zu scheitern. Es ist ein Skandal, dass noch immer 264 Millionen Kindern und Jugendlichen weltweit das Recht auf Bildung verwehrt bleibt. Chancengerechtigkeit bleibt für arme und marginalisierte Gruppen eine hohle Phrase: Kinder aus armen Familien haben ein achtfach höheres Risiko, nicht eingeschult zu werden, als Kinder reicher Familien. Diese Ungleichheit beim Bildungszugang treibt einen Teufelskreis aus Armut, schlechter Bildung, schlechten Chancen auf gute bezahlte Arbeit und sozialer Ungleichheit voran.“.

Dworack weiter: „Der UNESCO-Bericht zeigt, dass die Finanzierung guter öffentlicher Bildung sträflich vernachlässigt wird. Der Trend zu Billigschulen in armen Ländern, bei denen profitorientierte Unternehmen Bildung zu vermeintlich geringen Gebühren anbieten, ist der falsche Weg: oft ist die Qualität schlecht, Gebühren belasten arme Familien, und das staatliche Bildungssystem wird ausgehöhlt. Der Ausweg liegt nicht in Privatisierung, sondern in der Stärkung staatlicher Systeme- und dazu müssen arme und reiche Länder mehr Geld für Bildung bereitstellen.“

Jan-Thilo Klimisch, Co-Sprecher der Globalen Bildungskampagne und Referent der Christoffel-Blindenmission (CBM) ergänzt: „Bildung ist ein entwicklungspolitisches Zukunfts- und Schlüsselthema, und muss daher auch eine zentrale Rolle im Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung spielen. Wie der UNESCO-Bericht unterstreicht, müssen die Belange von Mädchen sowie Kinder mit Behinderungen besser bei der Konzeption entwicklungspolitischer Bildungsförderung berücksichtigt werden.. Die Globale Bildungskampagne erwartet von der künftigen Bundesregierung, neue Akzente zu Chancengerechtigkeit in der Bildungsfinanzierung zu setzen. Gleich im Februar 2018 gibt es dazu Gelegenheit bei der Finanzierungskonferenz der Globalen Partnerschaft für Bildung (GPE) in Dakar. Deutschland sollte bei der Stärkung von Grundbildung eine Vorreiterrolle einnehmen und über die GPE 100 Millionen Euro jährlich in Bildung der bislang am stärksten davon Ausgeschlossenen investieren."