„Wir begrüßen diese Entscheidung, die vielen Menschen das Leben retten wird. Jetzt ist es wichtig, den Transport schnell, sicher und koordiniert umzusetzen. Der Winter steht vor der Tür, und auf den Inseln hausen noch immer tausende Menschen in ungeheizten Zelten.“

„Selbst wenn alle 5000 Personen über Nacht aufs Festland gebracht werden könnten,  wären die Aufnahmeeinrichtungen auf den Inseln immer noch überbelegt, unsicher und unhygienisch. Mindestens 2500 weitere Menschen müssen bis zum Wintereinbruch aufs Festland gebracht werden.“

„Die griechische Regierung und die EU-Mitgliedsstaaten haben mit ihrer Politik der Festsetzung von Geflüchteten auf den Inseln  ein Ghetto am Rande Europas geschaffen. Diesen Zustand müssen sie dringend beenden.“

 

Redaktionelle Hinweise:

  • Für Interviews und Hintergrundinformationen stehen Oxfam-Sprecher in Athen, Lesbos, Brüssel und Berlin zur Verfügung.
  • Die Transporte haben am 27. November begonnen, bisher sind 1000 Personen auf dem Festland angekommen.
  • Zum 1. Dezember waren die Aufnahmemöglichkeiten auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos um fast 7200 Personen überbelegt: Für 12.744 Menschen standen lediglich 5576 Plätze zur Verfügung. Im vergangenen Winter sind zwischen dem 24. und dem 30. Januar drei Personen auf Lesbos gestorben. Offizielle Äußerungen zur Todesursache gibt es bisher nicht, es gibt aber Hinweise auf Kohlenmonoxidvergiftungen durch provisorische Heizungen in ihren Zelten.
  • Seit Anfang November hat die griechische Regierung als Notfallmaßnahme weitere 2000 Personen von Samos und Lesbos aufs Festland gebracht.
  • Oxfam setzt sich für einen Kurswechsel in der europäischen Migrationspolitik ein. Im Bericht „Beyond Fortress Europe“ hat Oxfam auf Misshandlungen und Menschenrechtsverletzungen gegenüber Geflüchteten aufmerkam gemacht und acht Prinzipien einer humanen Migrationspolitik entwickelt. Der Bericht steht zum Download bereit unter https://www.oxfam.de/system/files/oxfam-report_beyond_fortress_europe.pdf.