Doch die jüngsten Medienberichte zeigen, dass wir trotz enormer Anstrengungen noch nicht dort sind, wo wir sein sollten. Doch Oxfam nimmt diese Herausforderung an. Wir werden alles dafür tun, um verlorenes Vertrauen in uns wieder herzustellen.“

Zu den neuen Vorwürfen:

Am Montagabend erhob die ehemalige Leiterin des Safeguarding Teams bei Oxfam Großbritannien, Helen Evans, den Vorwurf, ihr Team habe nicht die nötigen personellen Ressourcen erhalten, um die Fülle der bekannt gewordenen Fälle sexuellen Fehlverhaltens zu bearbeiten. Zudem sei auf Fälle sexuellen Missbrauchs in Oxfam Shops in Großbritannien nicht angemessen reagiert worden. Der Geschäftsführer von Oxfam Großbritannien, Mark Goldring, machte im britischen Fernsehen deutlich, dass seit 2015 verschiedene Maßnahmen ergriffen wurden, um die Arbeit des Safeguarding Teams zu unterstützen. Unter anderem wurde die Anzahl der Mitarbeiter/innen verdoppelt, derzeit werden zwei weitere eingestellt. Auch gibt es inzwischen spezielle Trainings und Überprüfungen von leitenden Oxfam-Mitarbeiter/innen in den Oxfam Shops.

Am Sonntag berichtete die britische Zeitung Observer, dass Oxfam-Mitarbeiter 2006 im Tschad sexuelle Dienstleistungen von Einheimischen in Anspruch genommen hätten und dass bereits damals der Landesdirektor in leitender Verantwortung gestanden habe, der später wegen des massiven Fehlverhaltens von Oxfam-Mitarbeitern 2011 in Haiti Oxfam verlassen hat. Eine interne Prüfung dieser Vorwürfe hat ergeben, dass sie zutreffen. Zudem wurde deutlich, dass es 2006 intern Meldungen über diese Vorfälle gab, auf die jedoch nicht angemessen reagiert worden ist. Am Montag hat deshalb die stellverstretende Geschäftsführerin von Oxfam Großbritannien, Penny Lawrence, die Verantwortung hierfür übernommen und ist zurückgetreten: „Als damalige Programmdirektorin schäme ich mich dafür, dass diese Dinge unter meiner Aufsicht passiert sind und übernehmen dafür die volle Verantwortung.“