23.02.18.: Die Regierung von Haiti gab am Abend des 22. Februar bekannt, dass sie Oxfam Großbritannien verläufig die Akkreditierung entzieht. Die Suspendierung soll für zwei Monate gelten, während eine Untersuchung läuft, wie Oxfam die Fälle sexueller Ausbeutung durch Oxfam-Mitarbeiter 2011 in Haiti gehandhabt hat. Viele Medien berichteten daraufhin  fälschlicherweise, Oxfam (als Gesamtorganisation) habe die Arbeitserlaubnis in Haiti entzogen bekommen. Das ist nicht richtig. Die Suspendierung bezieht sich ausschließlich auf Programme von Oxfam Großbritannien. Die Programme anderer Oxfam-Organisationen (Italien, Spanien, Quebec) laufen weiter. Wir haben die Medien um Korrektur gebeten.

20.2.18: Während seiner Anhörung in einem Ausschuss des britischen Parlaments berichtete der Geschäftsführer von Oxfam Großbritannien, Mark Goldring, dass seit dem 9. Februar 2018 26 neue Fälle sexuellen Fehlverhaltens bei Oxfam bekannt geworden seien, denen jetzt nachgegangen wird. Es handelt sich dabei sowohl um Fälle jüngeren Datums als auch um solche, die weit in der Vergangenheit liegen. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete daraufhin fälschlicherweise, dass „26 neue Berichte übersexuelles Fehlverhalten in Haiti bekannt geworden“ seien. Tatsächlich bezog sich die Zahl der Fälle auf alle Länder, in denen Oxfam arbeitet. Die dpa verschickte später eine Korrektur, die jedoch von vielen Medien nicht mehr übernommen wurde.

18.2.18: Bei einem Treffen mit Vertreter/innen des britischen Entwicklungsministeriums erklärte Oxfam Großbritannien, vorerst keine neuen Projektanträge einreichen zu wollen. Verschiedene Medien berichteten daraufhin, die britische Regierung habe „Zahlungen an Oxfam gestoppt“. Dies ist nicht korrekt, da bereits bewilligte und laufende Projekte nicht betroffen sind. Dies gilt auch für Finanzierungen durch die schwedische Regierung.

14.2.18: Am 13.2. wurde der frühere Aufsichtsratschef von Oxfam International, Dr. Juan Alberto Fuentes Knight, wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet, die auf Vorgänge während seiner Amtszeit als Finanzminister von Guatemala zurückgehen. Fuentes Knight hatte in seiner Funktion keine operative Verantwortung bei Oxfam. Dennoch wurde er in den Medien als „Oxfam-Chef“ oder „Oxfam-Präsident“ bezeichnet. Auch blieb teilweise unerwähnt, dass die Vorwürfe gegen ihn in keinem Zusammenhang zu seiner Arbeit für Oxfam stehen.

10.2.18: Die britische Zeitung The Times berichtete, dass Oxfam-Mitarbeiter in Haiti 2011 in Oxfam-Unterkünften Partys mit Prostituierten gefeiert hätten. In einer deutschen Meldung der Nachrichtenagentur AFP hieß es am gleichen Tag, hierfür seien auch Spendengelder eingesetzt worden. Dies ist nicht korrekt und wurde von der Times auch nicht behauptet. In einer späteren Meldung berichtete die AFP korrekt. Einige Medien korrigierten ihrerseits die Artikel auf ihren Webseiten.