Extremer Reichtum als Katalysator der Klimakrise
Das reichste Prozent der Deutschen verursacht durch seinen extremen Konsum und das Investitionsverhalten unverhältnismäßig hohe Emissionen. So verursachen fünf der reichsten Deutschen nur durch ihre Jachten 1.275-mal so viele Emissionen wie eine Person in Deutschland im Durchschnitt. Allein die Privatjet-Flüge von Hasso Plattner setzten innerhalb eines Jahres geschätzt 2.000 Tonnen CO2 frei.
Dramatische Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesundheit und Ernährung
Die hohen Emissionen des reichsten Prozent tragen erheblich zu wirtschaftlichen Verlusten und sozialen Verwerfungen bei:
- Bis 2023 haben die Konsumemissionen des reichsten Prozents in Deutschland wirtschaftliche Schäden von rund 40 Milliarden Dollar verursacht. Bis 2050 könnte sich dieser Schaden auf 610 Milliarden Dollar summieren.
- Zwischen 2020 und 2120 werden die jährlichen Emissionen des reichsten deutschen Prozents voraussichtlich zu 4.400 zusätzlichen hitzebedingten Todesfällen weltweit führen, vor allem in Ländern mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen.
- Die Konsumemissionen des reichsten Prozents in Deutschland haben bereits zwischen 1990 und 2023 globale Ernteverluste verursacht, die den jährlichen Kalorienbedarf von 200.000 Menschen decken würden. Bis 2050 dürften sich diese Verluste verdoppeln.
Dass Reiche und Superreiche die Klimakrise verschlimmern, ist kein Naturgesetz, sondern politisch veränderbar. Es braucht einerseits strenge Regulierung von Luxus-Emissionen, bei der etwa Privatjets und Superjachten deutlich höher besteuert oder verboten werden. Gleichzeitig dürfen sich Superreiche nicht weiter aus ihrer Verantwortung stehlen, während die Gesellschaft für die Folgen der Klimakrise die Rechnung zahlt.
Leonie Petersen, Referentin für sozial-ökologische Transformation, sagt: „Eine Vermögenssteuer ist ein längst überfälliger Schritt: Eine Mindeststeuer von zwei Prozent für Multimillionär*innen und Milliardär*innen könnte allein in Deutschland bis zu 28 Milliarden Euro mobilisieren – Geld, das in klimafreundliche Infrastruktur, soziale Gerechtigkeit und eine lebenswerte Zukunft investiert werden kann.
Gleichzeitig muss die kommende Bundesregierung die Abkehr von den fossilen Energien konsequent weiterführen - und dafür die dringend notwendige Transformation unserer Energie- und Wirtschaftssysteme sozial gerecht ausgestalten. Dazu gehört insbesondere, einkommensschwache Haushalte finanziell zu entlasten und die Reichen und Superreichen stärker in die Verantwortung zu nehmen. Ein erster Schritt dafür wäre die zügige Einführung eines sozial gestaffelten Klimagelds zum Ausgleich der finanziellen Belastung einkommensschwacher Haushalte durch die CO2-Bepreisung.”