Oxfam hat mit seinen Hilfsprojekten bisher über 1,3 Millionen Menschen in Kenia, Äthiopien und Somalia erreicht.

Kenia:

Neu errichtete Latrine im Dadaab-Flüchtlingscamp, Kenia. © OxfamIn den großen Flüchtlingscamps in Dadaab, rund 100 Kilometer von der Grenze zu Somalia entfernt, leben inzwischen fast 400.000 Menschen – ausgelegt waren die Camps ursprünglich nur für 90.000 Personen. Allein im letzten Monat sind weitere 40.000 somalische Flüchtlinge hinzugekommen. Dringend erforderlich ist daher eine Ausweitung der Kapazitäten und Programme in Dadaab. Im Bereich Wasser und Hygiene hat Oxfam im Juli fünf weitere Wassertanks errichtet. Tanklaster fahren bis zu zehnmal täglich die verschiedenen Camp-Standorte an und liefern Trinkwasser. Ein Schwerpunkt der Arbeit in Dadaab ist der Bau von Hygiene-Einrichtungen: 85 neue Latrinen sind fertiggestellt, 75 weitere werden noch gebaut. Übergangsweise kommen mobile Latrinen-Systeme zum Einsatz. Eine Pipeline wird gebaut, um ein neues Camp mit dem bestehenden Wassersystem eines 4 km entfernten Nachbarcamps zu verbinden. Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für ein weiteres Camp. Dort steht ein erster Wassertank bereit, 20 Latrinen befinden sich im Bau.

Nicht nur die somalischen Flüchtlinge in den Camps benötigen Unterstützung, sondern auch die kenianischen Kleinbauern in den umliegenden Distrikten Turkana und Wajir, die massiv von der Dürre betroffen sind. In beiden Bezirken finden Nothilfemaßnahmen in den Bereichen Nahrung, Wasser und Bargeldtransfers statt. In Wajir Bor führt Oxfam eine Notbelieferung mit Trinkwasser durch, damit die Versorgung aufrechterhalten bleibt, während das lokale Wasser-Komitee die örtliche Brunnenanlage saniert. In Ajawa und Qudama werden Regenwasserzisternen angelegt; in Süd-Wajir hat der lokale Oxfam-Partner WASDA inzwischen sechs Bohrlöcher instand gesetzt. Oxfams Hilfsprojekte erreichten bislang über 200.000 Menschen in Kenia.

Äthiopien:

Neue Wasserhähne in der Provinz Somali, Äthiopien. © O'Neill/OxfamNach Regenfällen in einigen Gebieten hat sich dort die Lage in den letzten Wochen etwas entspannt, nicht aber in weiten Teilen der Dürreprovinzen Somali und Oromia. Oxfam wird daher seine Aktivitäten ausweiten. In Oromia finden Belieferungen mit Tankfahrzeugen statt, um die Bevölkerung der trockensten Gebiete mit Wasser zu versorgen. Viele der vorhandenen Brunnen im Gebiet sind unbrauchbar und müssen repariert werden, der nächste Schritt ist eine Analyse des konkreten Bedarfs, die Oxfam zusammen mit den örtlichen Behörden durchführt. In anderen Gebieten der Region, in denen es in den letzten Wochen geregnet hat, werden Oxfam-Partner in Kürze Saatgut für die nächste Anbausaison verteilen, an voraussichtlich 13.000 Haushalte.

Der Aufbau des Programms im Flüchtlingscamp von Dolo Ado geht voran, allerdings erschwert die ungünstige Bodenbeschaffenheit vor Ort die Aushebung von Latrinen, Abwasserkanälen und Fundamenten. Aktuelles Planungsziel ist es, 40.000 Menschen in Dolo Ado mit Nothilfe zu erreichen, diese Zahl wird sich aber voraussichtlich noch erhöhen. Bislang sind ein Wassertank und vier Latrinen fertig gestellt worden, acht weitere Latrinen befinden sich im Bau. Wie in Kenia plant Oxfam, nicht nur die Flüchtlingsbevölkerung in den Camps, sondern auch die einheimische Bevölkerung zu unterstützen, entsprechende Vorbereitungen laufen gerade an. In Äthiopien hat Oxfams Hilfe bislang über 300.000 Menschen erreicht.

Somalia:

Oxfams Partner Havyoco versorgt das Dorf Waridaad in Somalia mit Trinkwasser. © OxfamDerzeit leben etwa 400.000 Binnenvertriebene in der Hauptstadt Mogadischu. Allein im Juli sind weitere 28.000 Menschen hinzugekommen, die meisten aus den Gebieten Lower Shabelle und Bakool, die vor drei Wochen offiziell zu Hungergebieten erklärt wurden. Insgesamt sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen landesweit 1.460.000 Menschen auf der Flucht.

Oxfam arbeitet in Somalia mit lokalen Partnerorganisationen zusammen. Im Juli haben unsere Partner in den Ernährungszentren in Mogadischu über 6.300 mangelernährte Kinder ambulant behandelt und Trinkwasser in mehr als 30 Vertriebenencamps geliefert. Weitere Partnerorganisationen stellen im Afgoye-Korridor Trinkwasser bereit und installieren in Lower Shabelle und Lower Juba Latrinen in Vertriebenencamps, setzen Bohrlöcher instand, reparieren Wasserpumpen und führen Gesundheitsberatung und Maßnahmen zur Existenzsicherung durch. Die Hilfsprojekte in Somalia erreichten insgesamt 888.000 Menschen.