„Fit for global business“ lautete das Motto des vom Bundeslandwirtschaftsministerium ausgerichteten Außenwirtschaftstags 2012 der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Es ging um die Erschließung neuer Exportmärkte für die Agrarwirtschaft, insbesondere für Fleisch- und Milchprodukte. Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen, darunter Oxfam, kritisieren in diesem Zusammenhang die Orientierung der deutschen und europäischen Agrarpolitik.

Das Exportgeschäft, welches vor allem auf Massentierhaltung basiert, bildet einen wichtigen Grundpfeiler dieser Politik. Die ökologischen und sozialen Folgen der industriellen Tierhaltung sind jedoch gravierend.

Die Bundesregierung sollte sich im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für weniger Export von Tierprodukten zu Dumpingpreisen sowie einem Verbot von Massentierhaltung stark machen. Exporte stören die lokalen Märkte in vielen armen Ländern, wo die Produzentinnen und Produzenten nicht mit den hochsubventionierten europäischen Preisen konkurrieren können. Oft müssen sie ihr Geschäft aufgeben und verlieren dadurch ihre Lebensgrundlage.

Gleichzeitig treibt die Massentierproduktion in Europa den Raubbau an den natürlichen Ressourcen der Erde voran. Das Kraftfutter für die Hochleistungstiere wird mit eiweißhaltigem Soja angereichert. In den Anbauländern für Soja führt die steigende Nachfrage zu massiven ökologischen Schäden durch Abholzung der Tropenwälder und zu steigender Armut, aufgrund der Vertreibung vieler Menschen von ihrem Land. In Deutschland werden immer mehr landwirtschaftliche Klein- und Mittelstandsunternehmen durch den Preisdruck vom Markt verdrängt.

Das Positionspapier „Vorschläge zur Reform der EU-Agrarpolitik müssen die Probleme aus der industriellen Tierhaltung angehen“ finden Sie hier: