Ein Auseinanderbrechen der Eurozone könnte die ärmsten Länder der Welt 30 Milliarden Dollar kosten. Das entspräche etwa einem Viertel der weltweiten öffentlichen Entwicklungshilfe. Zu erwartende geringere Einnahmen wegen fehlender Exporte nach Europa und ausbleibende europäische Investitionen wären der Grund dafür.

Ein Kollaps der Eurozone würde die Probleme drastisch verstärken, mit denen die ärmsten Länder aufgrund der Wirtschaftskrise bereits zu kämpfen haben. Dazu gehören Nahrungsmittelknappheit, rückläufige Mittel aus der Entwicklungszusammenarbeit und sinkende Kapitalströme. Für die 18 Millionen Menschen in der Sahelzone in West- und Zentralafrika, die gegenwärtig von einer Nahrungsmittelkrise bedroht sind, könnte das Wegfallen der ohnehin ungenügenden Mittel verheerende Folgen haben. Weltweit leidet bereits jetzt jeder siebte Mensch auf der Welt Hunger.

Oxfam fordert von den G20 koordinierte Maßnahmen, um die in Armut lebenden Menschen vor der Wirtschafts- und Nahrungsmittelkrise zu schützen.

Oxfam fordert die G20 auf

  • eine Finanztransaktionssteuer zu unterstützen, deren Einnahmen für Entwicklungszusammenarbeit und Klimafinanzierung verwendet werden.
  • Spekulation mit Nahrungsmitteln einzudämmen, die schädliche Agrosprit-Politik, durch die Nahrungsmittel zu Treibstoffen werden, umzukehren und die Landrechte von Kleinbäuerinnen und -bauern zu stärken.
  • gegen Steuerflucht und Steuerhinterziehung vorzugehen und die Transparenz bei Steuern zu erhöhen. Entwicklungsländer verlieren durch Steuerflucht und Steuerhinterziehung jedes Jahr Milliarden von Dollar.
  • den internationalen Schiffsverkehr mit einem CO2-Preis zu belegen, was zu einem Emissionsrückgang beitragen und außerdem 25 Milliarden Dollar jährlich erbringen würde.
  • sicherzustellen, dass das angestrebte Wachstum fair ist, auch die Armen erreicht und der sozialen Ungleichheit entgegenwirkt. Die G20 sollten jährlich Rechenschaft darüber ablegen, wie sie soziale Ungleichheit abgebaut haben und die Verringerung der sozialen Ungleichheit neben dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts als Fortschrittskriterium anerkennen.
  • verstärkt Investitionen in qualitativ hochwertige Bildungs- und Gesundheitssysteme zu unterstützen.

Jetzt handeln

Appell unterzeichnen: Nahrungsmittelspekulation stoppen!