Nach der verheerenden Flut im Sommer 2010 sind die Menschen in der pakistanischen Provinz Sindh jetzt erneut von Wassermassen bedroht.

Nach zehn Tagen Dauerregen sind mehr als 1,7 Millionen Hektar Land überschwemmt und die Ernten auf mehr als 650 000 Hektar vernichtet. Tausende Familien haben wieder Haus und Hof verloren. Oxfam wird für bis zu 850.000 betroffene Menschen Trinkwasser und Hygieneeinrichtungen bereitstellen. Weitere Maßnahmen sind geplant.

Oxfam hat wiederholt darauf hingewiesen, dass Pakistan schlecht auf neue Fluten vorbereitet ist. Die Aufbauarbeiten gehen seit der Flutkatastrophe im Sommer 2010 nur schleppend voran: Ein Jahr danach haben Hunderttausende Familien immer noch keinen Ersatz für ihre zerstörten Häuser, Zehntausende müssen weiterhin in Zeltlagern ausharren. Aufgrund anhaltend hoher Preise für Nahrungsmittel und Saatgut leiden die Menschen in manchen Landesteilen zudem an Unterernährung.

Pakistanische Helfer und Behörden haben vielfach engagiert gegen die Flut gekämpft, doch leidet der staatliche Katastrophenschutz an Ineffizienz und Reformstau. Zudem hat die pakistanische Regierung, entgegen den Empfehlungen von Weltbank und Asiatischer Entwicklungsbank, viel zu wenig in die Katastrophenvorsorge investiert. Mängel beim staatlichen Katastrophenschutz setzen die Bevölkerung neuen Gefahren aus. So wurden die Dämme in der Provinz Sindh seit der Mega-Flut 2010 nur um 60 bis 90 Zentimeter erhöht, und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, um 1,80 Meter.

Weitere Beispiele finden sich in der Oxfam-Studie: "Ready or Not: Pakistan’s resilience to disasters one year on from the floods" (Juli 2011).